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II. Theil. Anwendungen.
$g bestimmt werden soll. Man beobachtet in dieser Lage seine volle
Periode (doppelte »Schwingungsdauer«) r bezw. seine Schwingungs
frequenz N'=1/t und erhält daraus [nach Gleichung (8) § 23].
A K
(1) №§ = —^ = <ln*N*K.
Das Trägheitsmoment K des Hilfsmagnets wird berechnet oder
nach einer anderweitigen Methode experimentell bestimmt.
B. Wägungsverfahren. 1 ) Der Hilfsmagnet wird in der
Mitte eines Waagebalkens vertikal befestigt; die Waage schwinge
im magnetischen Meridian und die Gewichtsdifferenz, welche einer
halben Umdrehung derselben um die Vertikale entspricht, sei d M;
bedeutet D die Länge des Waagebalkens, g die Beschleunigung der
Schwere, so erhält man
(2) Wl§ = ^gdMD.
C. Bifilarsuspension; Torsion. Bei den im Vorigen
besprochenen Befestigungsarten schwingt der Hilfsmagnet um eine
Gleichgewichtslage, d. h. die horizontale (A) bezw. vertikale (B)
Richtung im magnetischen Meridian; offenbar inducirt in ersterm
Falle die Horizontalkomponente, in letzterm die Vertikalkompo-
nente in ihm eine gewisse Magnetisirung, welche der bereits vor
handenen permanenten superponirt wird, mithin das Moment Wt
vergrössert. Die hieraus sich ergebende Korrektion ist zwar bei erd
magnetischen Messungen nur eine geringe; immerhin bietet es einen
Vorzug, den Hilfsmagnet durchweg in nahezu ostwestlicher Orien-
tirung zu belassen; die alsdann inducirte schwache Transversalmagneti-
sirung spielt keine Rolle. Man kann z. B. in dieser Lage den Hilfs
magnet an eine Bifilar- oder Torsionsvorrichtung hängen, deren
»Direktionskraft« (vergl. Anm. 3 p. 316) bekannt ist; letztere multiplicirt
man mit der Tangente der halben Ablenkung, welche bei Umlegung in
die westöstliche Richtung erfolgt; das Produkt ergibt direkt den
Werth m
§ 191. Ablenkungsbeobachtungen. Nachdem der Hilfsmagnet
entfernt worden, wird an seine Stelle M (Fig. 61) das Magneto
meter gesetzt; dessen Magnetsystem stellt sich dann in die Richtung
1) Toepler, Wied. Ann. 21 p. 158, 1884.