Full text: Magnetische Kreise, deren Theorie und Anwendung

Bestimmung der Feldintensität. 
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der Platte eine Drehung £, welche der Variation JT des magnetischen 
Potentials (§ 48) von der Eintritts- bis zur Austrittsstelle pro 
portional ist; wenn wir insbesonder das Feld als gleichförmig ver 
theilt (§43) voraussetzen, so ist offenbar JT=!gd und daher 
(13) £ = o) ig d. 
Der Proportionalitätsfaktor co ist gleich der Drehung pro 
Einheitsvariation des magnetischen Potentials; er hängt nur noch 
von der Wellenlänge X des Lichts, sowie von der Natur und — 
meist nur in geringem Grade — von der Temperatur der durch 
strahlten Substanz ab; man nennt ihn die Verdet’sche Konstante. 
Ihr Vorzeichen bestimmt den Sinn der Drehung, bezogen auf 
die Feldrichtung 1 ) (ungefiederte Pfeile in Fig. 67); auf die Fort 
pflanzungsrichtung des Lichts (gefiederte Pfeile) kommt es dabei 
durchaus nicht an. Wenn man daher die Platte theilweise mit 
einer Silberschicht A g bedeckt und nun einen Lichtstrahl 2 • 2 
unter sehr geringem Einfallswinkel in der abgebildeten Weise 
reflektiren lässt, so wird die Drehung verdoppelt, d. h. es ist dann 
(14) £ = 2 co d 
Der numerische Werth der Verdet’sehen Konstante ist für 
die zwei am meisten in Betracht kommenden Flüssigkeiten, 
Wasser und Schwefelkohlenstoff, in absolutem Maasse genau 
1) Man pflegt ziemlich allgemein den Sinn von Drehungen auf die 
zu ihrer Ebene senkrechte Dichtung in der Weise zu beziehen, dass 
z. B. der Sinn der Uhrzeigerbewegung als positiv gilt mit Bezug auf 
die Richtung vom Zifferblatt zum Werke. Es entspricht dies dem sog. 
räumlichen »Rechtssystem«, dem sich z. B. auch die gewöhnliche Schraube 
unterordnen lässt. Yergl. Maxwell, Treatise 2. Aufl. 1, p. 24.
	        
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