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II. Theil. Anwendungen.
f
(15) P=agD —
o
Dieses Integral entspricht offenbar dem Flächenstück, welches
von der Magnetisirungskurve (§ 13), der Abscissenaxe und der,
dem Werth seiner obern Grenze entsprechenden Ordinate ein
geschlossen wird (vergl. übrigens § 148).
Sofern man annehmen kann, dass die Flüssigkeit eine kon
stante Susceptibilität x aufweist (vgl. die citirte Abhandlung des
Verfassers), wird ^ = setzt man dies in obiges Integral ein,
so wird 1 )
(16) P = a g D = £> 2 .
Die Grössenordnung dieser Wirkungen ist eine solche, dass bei
einer Feldintensität von 40000 C.G.S., wie sie vorläufig kaum über
schritten werden dürfte (§ 175) eine (diamagnetische) Wasserkuppe
um etwa 5 mm fallen, eine (paramagnetische) koncentrirte, wässerige
Eisenchloridlösung dagegen etwa um das Hundertfache, d. h. um
0,5 m, steigen würde.
§ 204. Praktische Ausführung. Man kann diese Wirkung
noch vergrössern, wenn man das; Rohr lili um einen Winkel «
gegen die Horizontale geneigt anordnet; man erhält dann eine
Kuppenverschiebung b, welche mit der vertikalen Steighöhe a
durch die Gleichung
(16) a = b sin u
zusammenhängt. In Fig. 73 ist ein vom Verfasser a. a. O. be
schriebener Apparat dargestellt; an Stelle des Quincke’schen
TJ-Rohres der Fig. 72 tritt ein Glasgefäss AABBGS; mittels dessen
kann in leicht ersichtlicher Weise das Feld zwischen den Pol
schuhen eines Elektromagnets bei beliebiger Neigung des Steig-
1) Streng genommen bedeutet % die Differenz der Susceptibilitäten
der Flüssigkeit und des über ihr lagernden Gases. Die Gleichung (16)
wurde von Quincke a. a. 0. direkt aus Maxwell’s allgemeiner Formu-
lirung des elektromagnetischen Zwangszustandes (§§ 65, 101) hergeleitet.
Die Bestätigung jener Gleichung durch Quincke und Andere bildet
daher immerhin eine Stütze der für ferromagnetische Substanzen bisher
kaum einwurfsfrei erhärteten Maxwell’schen Theorie, wenn jene sich
auch nur auf schwach magnetische Substanzen bezieht (vergl. p. 171).