Full text: Magnetische Kreise, deren Theorie und Anwendung

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II. Theil. Anwendungen. 
§ 208. Bestimmung der Vertheilung. Die Vertheilung des 
Vektors $ oder 33 innerhalb eines ferromagnetischen Körpers ent 
zieht sich naturgemäss der direkten Beobachtung; dieser sind viel 
mehr nur die Erscheinungen ausserhalb desselben zugänglich, aus 
denen sich Schlüsse auf die innere Vertheilung nur unter gewissen 
Einschränkungen folgern lassen. 
Zunächst kann man in beliebiger Nähe, aber ausserhalb der 
Oberfläche des Körpers, überall die normale Intensitätskomponente 
$q v bestimmen. Diese ist identisch mit der normalen Induktions 
komponente 33,/ bezw. 33,/ für nahe der Oberfläche gelegene äussere 
bezw. innere Punkte, dagegen nicht mit der Intensitätskomponente 
iör in letzteren Punkten; vielmehr ist (§§ 52, 56, 58) 
(1) $Q V = 33y — 33,/ = §,/ -f- 4 7i 
In der Mehrzahl der Fälle ist das erste Glied rechts gegen 
das zweite zu vernachlässigen (§§ 11, 59), so dass man %! — <q v I4=n 
setzen darf; die hierdurch zu bestimmende Normalkomponente 
der Magnetisirung ergibt ferner unmittelbar die Stärke der ober 
flächlichen Endelemente, welche die Fernwirkung des Magnets 
bestimmen (§§ 27, 46); in den gedachten Fällen treten alsdann 
auch keine weiteren Endelemente im Innern auf (vergl. §§ 50, 59). 
Was nun die experimentelle Bestimmung von £),, betrifft, so 
hat man sich früher folgender einfacher aber wenig zuverlässiger 
Verfahren bedient: a) Abstossung des einen Endes einer langen 
Magnetnadel in der Drehwaage (Coulomb); b) Schwingungen einer 
kurzen, senkrecht zur Oberfläche gerichteten Magnetnadel vor 
dem betrachteten Punkt der Oberfläche (Coulomb); c) desgleichen 
einer Nadel aus weichem Eisen; d) Abreissen einer kleinen Eisen 
kugel oder eines passenden Eisenstäbchens (»Probenagel« von 
Jamin); in den beiden letzteren Fällen misst man zunächst den 
Werth (p*. Einwurfsfrei ist jedoch nur die Benutzung einer 
kleinen Probespule, welche man flach auf die zu untersuchende 
Stelle auflegt und nun rasch hinwegbewegt l ); man misst in dieser 
Weise den Induktionsfluss S durch die Windungsfläche der 
Probespule; dividirt man jenen durch S, so erhält man $q v . 
1) Diese Versuchsanordnung bietet eine gewisse ausser liehe Analogie 
mit der Benutzung sogenannter »Probescheibchen« zur Untersuchung- 
elektrostatischer V ertheilungen.
	        
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