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II. Th eil. Anwendungen.
Der Magnet, dessen Volum V und Querschnitt S betrage, und
dessen Magnetisirung $5 gemessen werden soll, wird in der ersten,
weniger zweckmässig in der zweiten Hauptlage untersucht (Fig. 61
p. 313); man findet [§ 191 Gleichung (5)]
,3
y § tg a t bezw. 8 = -y £ tg « 2 .
Sehr lange Magnete kann man nach
Ewing in vertikaler Lage östlich oder
westlich vom Magnetometer anbringen
(Fig. 74), wobei das obere Ende sich unge
fähr in gleicher Höhe mit letzterm befindet. *)
Es lässt sich zeigen, dass man für die Mag
netisirung folgenden Ausdruck erhält
kJ
Fig. 74.
worin a 3 wieder die am Magnetometer
beobachtete Ablenkung ist und die Bedeutung von D 1 und D,
aus Fig. 74 hervorgeht.
§ 210. Virtuelle Magnetlänge. Die angeführten Gleichungen
sind alle in der Weise erhalten, dass man die Fern Wirkung nur
als von den beiden Enden des Magnets ausgehend betrachtete
(vergl. § 22). Diese Voraussetzung trifft aber nicht zu, namentlich
nicht bei kurzen Cylindern (§ 26), noch weniger bei Ovoiden,
deren ganze Oberfläche als mit Endelementen besät zu betrachten
ist. Es lässt sich aber zeigen, dass man die Wirkungen in Ent
fernungen, gegen deren 4. Potenz diejenige der Magnetlänge ver
nachlässigt werden darf, berechnen kann wenn man sich die
Endelemente in zwei »virtuellen Enden« koncentrirt denkt, und
zwar mit derjenigen Stärke ((5 S) m (§ 19), welche in der Mitte des
1) Die Vertikalkomponente des Erdfeldes wird bei dieser Anordnung
am besten mittels einer besonderen Spule aufgehoben; vgl. Ewing,
magnetische Induktion in Eisen u. s. w., § 40, Kap. II, woselbst auch
alle experimentellen Einzelheiten der magnetometrischen Methode be
schrieben sind.