Bestimmung der Magnetisirung oder der Induktion.
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mittels eines eigens konstruirten rotirenden F1 üssigkeitsrheostats
mit oder ohne Kommutator. *) Fig. 80 zeigt eine Form des
Kurvenprojektors mit einem festen magnetischen Kreise KK an
statt der Probestäbe, wie er sich speciell für Demonstrationszwecke
am besten eignet.
§ 215. Untersuchungsapparate von Koepsel und Kennelly.
Das Princip der Feldmessung mittels einer durch Torsionsfedern
gerichteten Spule (§193) liegt einem von Koepsel 1 2 ) angegebenen
Eisenuntersuchungsapparat zu Grunde; derselbe ist in Fig. 81 im
Aufriss, in Fig. 82 im Grundriss abge
bildet. Die Magnetisirungsspulen SS,
welche ein Strom bis zu fünf Ampère
durchfliesst, erzeugen im Zwischen
räume ein Feld parallel ihrer Axe ; letz
terer parallel liegt auch die Windungs
ebene der oben und unten an einer
zugleich stromführenden Torsionsfeder
befestigten Messspule; der Hilfsstrom
durch diese wird konstant, etwa auf
ein Deciampère, regulirt. Sobald die
Spulen SS erregt werden, wird die
Messspule sich ihnen parallel zu
drehen suchen ; der Torsionswinkel,
welcher sie in die Nulllage zurückbringt,
misst das Spulenfeld Sq (vgl. p. 316).
Schiebt man nun in jede Magneti-
sirungsspule eine Eisenprobe, so wird
der erforderliche Torsionswinkel weit grösser; er ist der Induktion in
den Proben wenigstens angenähert proportional. Bei der be
schriebenen Anordnung des magnetischen Kreises ist die Gestalt
der Proben schwerlich in Rechnung zu bringen; neuerdings hat
daher Koepsel 3 ) den Apparat in folgender Weise modificirt.
Eine Magnetisirungsspule umfasst eine einzige Probe, welche
sich in einem Schlussjoch (vergi. § 218) befindet. Die Messspule
1) Ewing, Electrician 80, p. 65, 1892.
2) Koepsel, Verhandl. physik. Gesellsch. Berlin 9, p. 115, 1890;
auch Elektrotechn. Zeitschr. 13, p. 560, 1892.
3) Koepsel, Verhandl. physik. Gesellsch. Berlin, 2. März 1994.