Full text: Magnetische Kreise, deren Theorie und Anwendung

356 
II. Theil. Anwendungen. 
gezogen werden, dass die Sekundärspule D aus dem Felde zwischen 
den Primärspulen B B mittels einer Feder herausschnellte. Der 
entstehende Stromimpuls misst den Induktionsfluss, welcher an 
der betreffenden Stelle geherrscht hatte. Die Trennungsfläche 
zwischen den beiden Stabhälften hegt offenbar an einer ungünstigen 
Stelle, wo die durch sie bedingten Unregelmässigkeiten (§ 151) die 
Sekundärspule direkt beeinflussen. Selbstverständlich kann man 
auch die Stabhälfte an ihrem Platze belassen und bei unbeweglicher 
Sekundärspule wie gewöhnlich stufenweise Messungen anstellen. Die 
Hopkinson’sche Anordnung leistet gute Dienste, namentlich wenn 
man eine angemessene Rückscheerung der Induktionskurve nicht 
unterlässt, und der Probestab nicht auch, wie das Joch, aus sehr 
weichem Eisen von hoher Permeabilität besteht; denn der magnetische 
Widerstand einer »hartem« Eisen- oder Stahlsorte ist im Verhältniss 
zu demjenigen des Schlussjochs naturgemäss ein grösserer. 
§ 219. Verschiedene Schlussjochformen. Noch günstiger 
gestaltet sich dieses Verhältniss, wenn man nach Ewing’s Vor 
schlag *) zwei Probestäbe 
anwendet und deren Enden 
paarweise durch zwei mas 
sive Schlussanker verbindet 
(Fig. 86); die Sekundär- 
Fig. 86. spulen werden am besten 
um die Mitte eines jeden 
Stabes angebracht. Einer der Anker kann so eingerichtet werden, 
dass, wenn man ihn abzieht, die Sekundärspulen automatisch 
mitgenommen werden. 
Bei dem in Fig. 85 abgebildeten Apparat werden die Probe 
stäbe in die Durchbohrungen des Schlussjochs eingeschoben, 
wobei sie gut passen müssen, damit Luftzwischenräume vermieden 
werden; man ist daher an ein genau vorgeschriebenes Profil ge 
bunden. Der Endanschluss der Fig. 86 ist in dieser Beziehung 
praktischer; die beliebig profilirten Stäbe, Band- oder Drahtbündel 
brauchen nur in bestimmter Länge gerade und glatt abgeschnitten 
zu werden; die magnetische Zugkraft bewirkt automatisch einen 
möglichst festen Anschluss, der durch äussern Druck, etwa mittels 
Schrauben, noch verbessert werden kann (vergl. § 152). 
1) Ewing, magn. Induktion u. s. w. §§ 60, 161.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.