Full text: Magnetische Kreise, deren Theorie und Anwendung

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II. Theil. Anwendungen. 
linien (vgl. Fig. 69 p. 330) in dünnen, transversalmagnetisirten 
Schichten ferromagnetischer Metalle proportional der Drehung e der 
Polarisationsebene des durchgehenden Lichtes ist. Er schliesst 
daraus, dass jener Winkel bezw. die Potentialdifferenz der Hall- 
Elektroden nach § 223 Gleichung (21) auch proportional der Mag- 
netisirung sein muss und sich daher zu ihrer Bestimmung eignen 
dürfte. Angewandt fist {dieses vielleicht sehr entwicklungsfähige 
Messverfahren bisher noch nicht, ebensowenig wie die entspre 
chende Erscheinung bei nicht ferromagnetischen Metallen zur Be 
stimmung der Feldintensität bis jetzt benutzt wurde (§ 201). Die 
Methode dürfte sich wieder specieh zur Untersuchung des Sätti 
gungsstadiums eignen, da man es nach wie vor mit der im vorigen 
Paragraphen diskutirten, dem Werthe N — An entsprechenden, 
äussersten Grenzkurve zu thun hat. Es ist zu bemerken, dass die 
Messung der Potentialdifferenz der Hall-Elektroden weit bequemer 
und genauer auszuführen ist, als diejenige der Drehung der Po 
larisationsebene des Lichtes beim Durchgang durch dünne Metall 
schichten. 
§ 225. Untersuchungsapparat von Bruger. Die in § 202 
besprochene Feldmessmethode mittels einer Wismuthspirale ist 
von Bruger als Grundlage eines magnetischen Untersuchungs 
apparates benutzt worden, dessen neueste Form Fig. 90 veran 
schaulicht. 1 ) Ein henkelförmiges Schlussjoch von rundem Profil 
umfasst den Probestab, welcher denselben Querschnitt wie jenes 
haben soll. Dabei bleibt (in der Figur rechts) ein Luftschlitz, 
innerhalb dessen mit einer Wismuthspirale die Feldintensität § ge 
messen wird; die Weite d des Schlitzes wird jedesmal mit der ab- 
gebüdeten mikrometrischen Vorrichtung bestimmt; die auf ihn ent- 
faUende magnetomotorische Kraft beträgt, wenn man sie — direkt in 
Amperewindungen ausgedrückt — mit Me bezeichnet (p. 205 Anm. 1), 
(23) Me = 0,8 § d. 
Der bekannte Gesamtwerth der Amperewindungen sei Mt, so 
bleibt für das Schlussjoch Mj, für den Probestab Mp übrig, so dass 
(24) Mp -f MJ = Mt — M:. 
1) Die ursprüngliche Form des Apparats wurde auf dem Frankfurter 
Elektrotechn. Kongress 1891 vorgeführt. (Siehe Berichte Sektions-Sitz, 
p. 87, Frankfurt 1892.)
	        
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