Full text: Magnetische Kreise, deren Theorie und Anwendung

Elementare Theorie unvollkommener magnetischer Kreise. 
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für die an jede Gerade sich anschmiegenden Th eile der Kurve, 
welche man diesem Verhalten nach sofort für eine Hyperbel 
halten wird. 
§ 33. Hyperbelähnliche Magnetisirungskurven. Für kür 
zere Rotationsellipsoide oder weiter aufgeschnittene Toroide, kurz 
bei grösseren Werthen des Faktors N, weicht die Magnetisirungs- 
kurve denn auch von einer Hyperbel wenig ab, deren Asymptoten 
das besprochene Geradenpaar sind und deren Gleichung man dann 
am einfachsten 
(18) 
x — Ny 
oder 
Ny + (P—Ny*) 
schreibt. Darin bedeutet P eine zweite Konstante; als Koordinaten 
einheit ist dabei die Maximalmagnetisirung gewählt; die Gleichung 
lässt sich mittelst einfacher analytisch - geometrischer Rechnung 
herleiten. 
Es muss betont werden, dass dies nur eine Annäherung an 
die wh’kliche Gestalt der Magnetisirungskurve sein soll. Denn 
ihr geneigter Theil kann nie ein Hyperbelzweig sein, schon weil 
er einen, wenn auch im Ganzen wenig auffallenden, Inflexions- 
punkt besitzt und durch den Ursprung gehen muss. Was hin 
gegen den horizontalen Ast betrifft, so ist sein Annäherungs 
gesetz an die Asymptote nach gewissen optischen Versuchen wahr 
scheinlich in der That ein hyperbolisches, wenigstens in sehr in 
tensiven Feldern 1 * * ). Diese Hyperbel ist nicht zu verwechseln mit 
der rein empirischen sogenannten Kurve des »wirksamen Mag 
netismus« von 0. Frölich, auf die wir im achten Kapitel zurück 
kommen werden. 
Wir sehen also, wie sich bei wachsendem Entmagnetisirungs- 
faktor die Magnetisirungskurven für Rotationsellipsoide oder auf 
geschnittene Toroide allmählich von der Ordinatenaxe wegziehen; 
dabei bleibt aber die zweite der Abscissenaxe parallele Asymptote 
immer dieselbe. Die Grenzkurven sind die Normalkurve (N = 0) 
einerseits, diejenige für eine transversalmagnetisirte dünne Platte 
(A 7 =4tt) andererseits. Jene charakterisirt das Material und ist ge 
wöhnlich maassgebend, diese beansprucht eine gewisse Sonder- 
1) Es scheint das aus optischen Messungen des Verf. (Phil. Mag. 
[5] 29. p. 302, 1890) zu folgen, wenn es auch nicht allgemein als mit 
Sicherheit feststehend betrachtet werden kann.
	        
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