Grundzüge der Theorie der starren Magnete.
55
komponenten darstellt (vergl. Kap. VII). Ebenso ist die Gleich
ung (5) als oberflächliche Kontinuitätsgleichung auf
zufassen.
Wir werden jetzt eine Integrationsfläche S 1 von eigenthümlicher
Gestalt betrachten, indem wir dazu die Oberfläche einer endlichen,
also an beiden Enden durch Flächenstücke und S 2 abgeschlos
senen, Vektorröhre wählen (siehe Fig. 10). Das zwischenliegende
■Stück der von den Vektor
linien erzeugten Mantel
fläche bezeichnen wir mit
S 0 ; der Antheil des letzteren
am Werthe des Flächen
integrals S ist offenbar Null,
da die Mantelfläche den
Vektor überall tangirt, folg
lich letzterer keine zur Mantelfläche normale Komponente auf
weist. Das ganze Flächenintegral stellt sich daher einfach als
Summe der von den beiden Endflächen gelieferten Antheile dar,
welche wir als ffs l und ffs 2 bezeichnen. Nun ist aber nach der
Voraussetzung am Anfänge dieses Paragraphen
JTs 0 + JX? 2 = 0
oder, da ffs 0 = 0, wie oben auseinandergesetzt, wird
jx—dv
Da im Vorstehenden die dem Inneren zugewandte Normalenrichtung
als positiv angenommen wurde, ist das Zeichen des Gliedes rechts
umzukehren, wenn wir dagegen jetzt für beide Endflächen S l und
S, die Richtung des Vektors als die positive betrachten (siehe
Fig. 10).
Bei der hier in’s Auge gefassten Vertheilungsart zerfällt daher
das ganze betrachtete Raumgebiet in Vektorröhren, welche folgende
Eigenschaft besitzen:
II. Das Flächenintegral des Vektors über einen be
liebigen Querschnitt der Röhre ist konstant.
Eine solche Vektorröhre nennt man ein einfaches Solenoid
und die entsprechende Vertheilung eine solenoidale.