Full text: Magnetische Kreise, deren Theorie und Anwendung

Grundzüge der Theorie der starren Magnete. 
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bezeichnen. Es wird dann, wenn wir diese Ausdrücke in (21) 
Einsetzen, schliesslich das magnetische Potential durch folgende 
Fundamentalgleichung dargestellt 
(I) T=r ' j JJ .fr dxdl J dz - 
Dieser Ausdruck gilt für den ganzen Raum, innerhalb wie 
ausserhalb des betrachteten starren Magnets; er ist mathematisch 
völlig analog demjenigen für das Gravitationspotential von Massen, 
welche im Innern des betrachteten Körpers mit der »Raumdichte« r 
vertheilt gedacht werden können und dessen Oberfläche mit 
Schichten belegt zu denken ist, so dass der numerische Werth 
ihrer (skalaren) »Flächendichte« demjenigen der Vektorkomponente 
W gleich ist. Nehmen wir daher, wie es früher allgemein ge 
schah, für einen Augenblick die Existenz magnetischer Fluida 
(§ 27) an, welche in der angegebenen Weise vertheilt sind, so 
wird das Potential dieser fiktiven Vertheilung identisch sein mit 
demjenigen, welches wir von unserem Standpunkte aus hergeleitet 
haben. 
Vergegenwärtigen wir uns schliesslich nochmals den im Vorigen 
befolgten Entwickelungsgang, so haben wir zuerst auf Grundlage 
von Fundamentalversuchen den physikalischen Begriff der Mag- 
netisirung aufgestellt. Die Fernwirkung liessen wir dann von End 
elementen ausgehen, deren Stärke durch das Produkt aus ihrem 
Flächeninhalte in die zu ihnen normale Magnetisirungskomponente 
gemessen wurde. Wenn wir auch nach alledem nicht daran 
denken, jenen Fluidis eine thatsächliche Existenz zuzuschreiben, 
so hindert uns nichts, die rein mathematische Analogie mit der 
Lehre vom Gravitationspotential 1 ) auf dem vorliegenden Gebiete 
auch fernerhin da auszunutzen, wo sie uns auf kurzem Wege zu 
neuen Resultaten führen kann. 
§ 50. Lokalvariationen der magnetischen Stärke als Fern- 
wirkungscentra. So erinnern wir zunächst an die bekannte so 
genannte Poisson’sche Gleichung 
(23) A T~ — 4?zr, 
1) Siehe u. a. Lejeune-Dirichtet, Vorlesungen über die im um 
gekehrten Verhältniss des Quadrats der Entfernung wirkenden Kräfte, 
Leipzig 1876. Clausius, Die Potentialfunktion und das Potential.
	        
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