Figur.
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Figurirte Zahlen.
? V.
oder krummflächige Figur. Von
den letzteren Figuren werden nur dieje
nigen betrachtet, welche auf der Kugel
oberfläche von Kreislinien als Seiten ein
geschlossen werden. Zwei zusammen
treffende Seiten bilden einen Umfangs*
winkel; jede Figur hat also so viele Um
fangswinkel als Seiten, die Scheitelpunkte
der Umfangswinkel heifsen Ecken.
Die ebenen Figuren sind geradlinige,
wenn sie von lauter geraden Linien,
krummlinige wenn sie von lauter
krummen Linien, ge misch tlinige, wenn
sie theils von geraden, theils von krum
men Linien begrenzt werden.
Krummlinige Figuren sind der
Kreis, die Ellipse und die von Kreis-
und elliptischen Bogen eingeschlossenen
Figuren; man kann zu ihnen auch die
durch vollständige einmalige Abwicke
lung einer Epicycloide und einer Hypo-
cycloide auf ihren Grundkreisen begrenz
ten Ebenen rechnen.
Gemischtlinige Figuren sind alle
Segmente und Sectoren von Kreisen,
Ellipsen und anderen Curven.
Die geradlinigen Figuren werden
nach der Anzahl der sie begrenzenden
Seiten bezeichnet mit dreiseitige,
vierseitige u. s. w. Figuren, die
mehr als 4 Seiten habenden Figuren wer
den mit dem gemeinschaftlichen Namen:
vielseitige Figuren belegt. Da jede
Figur so viele Umfangswinkel als ein-
schliefsende Seiten hat, so nennt man
sie nach der Anzahl der mit den Seiten
gleich vielen Ecken kürzer: Dreiecke,
Vierecke, Fünfecke .. . Vielecke.
Figuren sind gleichseitig, wenn
sie lauter gleiche Seiten haben, wie der
Rhombus, das Quadrat; gleichwinklig,
wenn sie lauter gleiche Umfangswinkel
haben, wie das Quadrat, das Rechteck.
Gleichseitige und gleichwinklige Figuren
heifsen regelmäfsige Figuren.
Figuren, auch von verschieden -vie
len Seiten, die einen gleichen Flächen
inhalt einnehmen sind einander gleich.
Eine Figur construiren, die einer gege
benen anderen von mehreren Seiten oder
von überhaupt anderer Form gleich ist,
heifst, die gegebene Figur verwandeln.
In dem Art.-. Constructionen aus
der Elementar ge o m e trie finden sich
mehrere Beispiele davon
Figuren sind einander ähnlich,
wenn sie durch gleichliegende Diagona
len in gleichliegende ähnliche Dreiecke
zerlegt werden können.
Figuren sind einander congrueut,
wenn die eine F. in eine solche Lage
g ebracht werden kann, dafs sie mit ihrer
egrenzung die der ersten Figur in allen
Punkten deckt.
Figurirte Zahlen sind Zahlenreihen,
deren Gesetz für die Fortschreitung im
mer eine gerade regelmäfsige Figur (ein
Polygon), oder ein regelmäfsiger Körper
(ein Polyeder) zu Grunde liegt und die
nach der Anzahl der Ecken dieser Flä
chen und Körper ihren Namen erhalten.
Den dreieckigen Zahlen liegt das
Dreieck, den viereckigen Zahlen das
Viereck, überhaupt den «eckigen Zah
len das iVeck zu Grunde und diese Zah
len heifsen deshalb auch vieleckige
Zahlen, Polygonalzahlen. Dieje
nigen figurirten Zahlen, denen ein regel-
mäfsiges Polyeder zu Grunde gelegt wird,
werden gewöhnlich Polyedralzahlen
genannt.
I. Die Polygonal- oder vielecki
gen Zahlen
l. Es sei ABC ein regelmäfsiges Drei
eck, deren Seiten AB = AC = BC — 1 sind;
die Anzahl der Eckpunkte A, B, C - 3
bildet die Grundzahl der dreieckigen Zah
len. Um die folgende dreieckige Zahl
Fig. 635.
zu erhalten verlängert man die Seiten
AB, AC um die Längen BD — CE—\,
zieht DE, so ist AD = AE - DE = 2. Nun
sollen die für die zweite Zahl neu hin
zukommenden Punkte den gleichen Ab
stand = 1 von einander erhalten, folglich
ist in DE =2 noch ein mittlerer Punkt
F zu setzen, hierzu die Punkte D, E,
gibt die folgende dreieckige Zahl = 3 + 3=6.
Verlängert man wdeder die Seiten AD
und AE. um die Längen DG—EH— 1,
zieht GH, so ist GH = 3; es sind dem
nach in GH die beiden Punkte J, l( in
gleichen Abständen = 1 einzusetzen, zu
den vorigen 6 Punkten kommen die 4
Punkte G, ./, K, H hinzu und die fol
gende dreieckige Zahl ist 6 + 4= 10. So
wird die nächstfolgende 10 + 5 = 15, die
nächstkommeude 15 + 6 = 21 u. s. w.