Heber.
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Heliostat.
Heber ist ein hydraulischer Apparat in
Form einer zu 2 Armen gebogenen Röhre,
mit welcher man aus einem Behälter
oder einem See in einen tiefer stehenden
Behälter oder in ein tiefer liegendes Ter
rain z. B. in einen Graben Wasser ab-
läfst, wenn beide Räume durch eine über
dem Wasserspiegel des ersten Raums er
höhte Wand von einander getrennt sind,
so dafs das Wasser erst auf diese Höhe
steigen mufs.
Es sei AB der höher liegende unver
änderliche Wasserspiegel des links befind
lichen Behälters, aus welchem Wasser
auf die Sohle CD abgelassen werden soll,
EFG sei der Heber in lothrechter Ebene
befindlich, die lothrechte Entfernung zwi
schen AB und CD sei = h- der Heber
sei mit Wasser angefüllt, so finden fol
gende Wirkungen statt.
Die atmosphärische Luft drückt auf
den Wasserspiegel AB und durch diesen
vermittelt auf die Einflufsöffnung E des
Hebers, 'wie auf die Ausflufsöffnung G
desselben mit dem Gewicht einer Was
sersäule von 32 Fufs Höhe. Diesem Druck
entgegen wirkt in dem Schenkel EF das
darin befindliche Wasser mit der Höhe
BF, in dem Schenkel FG der Röhre das
darin befindliche Wasser mit der Höhe
CF. Demnach ist die Druckhöhe des
Wassers in EF=2>2’—BF und in FG
Und nach du Buat die Widerstandshöhe
für die Reibungen des Wassers an den.
Röhrenwänden
c 2 • I
= ——-.
2006 • d
wo c die Geschwindigkeit des Wassers,
l die Länge und d den Durchmesser der
Röhre bedeuten.
Demnach hat man
c = 6,42
c H
2006 • d
woraus c durch Probiren gefunden wird.
Der Heber ist so lange wirksam als die
Höhe BF weniger beträgt als 32 Fuss.
Heifse Zone der Erdoberfläche ist die
Zone zwischen den beiden Wendekreisen,
wegen der dort herrschenden höchsten
Temperatur gegen die der anderen Zonen
so genannt. Die Oberfläche der lieifsen
Zone beträgt (bei 23£° = der Schiefe der
Ekliptik) - 4nr‘ 2 sin 23F 5 die Erdoberfläche
= 4 77i* 2 , also beträgt die heifse Zone
sin 23£° X = 0,39875 x oder beinahe l x
der Erdoberfläche.
Helikoide, s. v. w. „Spirallinie“.
Heliocentrisch ist was auf die Sonne
sich bezieht im Gegensatz zu geocentrisch,
was auf die Erde Bezug hat.
= 32' — CF. Folglich ist die für den Aus-
flufs aus G nach der Richtung EFG wir
kende hydraulische Geschwindigkeitshöhe
= (32' - BF) - (32' — CF)= CF - BF= h
Nun ist nach dem Art.: „Ausflufs
des Wassers“ u. s. w. pag. 217 die
Ausflufsgeschwindigkeit c = n \ h
und wenn a der Querschnitt der Röhre
ist, die ausfliefsende Wassermenge
per Secunde = «n )/h
Für Röhren ist nach Eytelwein der
Contractionscoefficient « = 6,42
Fig. 696.
Heliocentrische Breite eines Planeten
s. u. „Breite, astronomische“.
Heliostat (11).io$ die Sonne, arcao$
gestellt) zu deutsch: Sonnensteller, ein
Apparat, der die Sonne oder vielmehr
den Sonnenstrahl zum Stillstand bringt.
Bei vielen optischen Versuchen und
wissenschaftlichen Untersuchungen über
das Licht, über seine Brechung, Farben
zerstreuung, Interferenz, [mit diesem Na
men (von inter, zwischen, und ferre, tra
gen , hervorbringen) bezeichnete
Young zuerst die Veränderungen,
welche bei 2 oder mehreren un
ter sehr geringen Winkeln zu
sammentreffenden Lichtstrahlen
zwischen denselben hervorge
bracht werden] über Licht- und
Wärmevertheilung in den ver
schiedenen Strahlen des prisma
tischen Farben-Spectrums bedarf
man des Sonnenlichts, welches
durch seine grofse Intensität und
Weifse alle die Mittel, durch wel
che man dasselbe in vielen Fäl
len zu ersetzen bemüht ist, be
deutend übertrifft. Gewöhnlich
stellt man derartige Versuche in
einem verfinsterten Zimmer an,
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III.