Innere Glieder einer Proportion. 291
Integral.
19*
Innere Glieder einer Proportion, s. u.
„äufsere Glieder“.
Innere Winkel, s. u. „ä ui sere Win
kel“.
Instrument, Werkzeug- und Appa
rat sind Geräthe, mit deren Hülfe durch
die leitende Hand des Arbeiters nützliche
Gegenstände hervorgebracht werden. In
strument und Werkzeug unterschei
den sich von Apparat, dafs jene bei
den einfache Geräthe sind, die mit den
Händen erfafst und geeignet geleitet,
gehandhabt werden, also Handhaben ; wäh
rend der Apparat ein aus mehreren ein
zelnen Theilen zusammengesetztes stand
fähiges Werk, ein Bauwerk ist und wel
ches zur Maschine wird, wenn dessen
Theile durch äufsere auf sie einwirkende
Kräfte ihre Lage gegen einander mittelst
Construction planmäfsig ändern. Werk
zeug und Instrument unterscheiden
sich, dafs jenes ein Geräth des Hand
werks, dieses ein Geräth der Kunst ist.
Brechstange, Maurerkelle, Zimmeraxt,
Schmiedezange sind Werkzeuge; Model-
lirstifte, Lanzetten sind Instrumente,
Dampfkessel, Destillirblasen sind Appa
rate; Krahne, Pumpen, Bohr- und Schnei
dewerke sind Maschinen.
Apparate, deren Handhabung eine be
sondere Kunstfertigkeit erfordert, heifsen
Instrumente. Ein Leierkasten ist ein
musikalischer Apparat, Klavier und Or
gel sind musikalische Instrumente. Die
Atwoodsche Maschine, die sogenannte
Electrisirmaschine sind physikalische Ap
parate; Barometer, Thermometer, Aräo
meter sind physikalische Instrumente.
Eine Taschenuhr ist ein Zeitmefsinstru-
ment, welches aus zweien in einander
wirkenden Maschinen besteht. Theodolit,
Boussole, Niveau und alle die Mefsvor-
richtungen, welche des Stativs oder über
haupt der nothwendigen festen Aufstel
lung wegen Apparate heifsen sollten,
heifsen eben so wie Kette und Stäbe
Mefsinstrumente.
Integral. 1. Allgemeines.
Integral einer gegebenen Function
ist diejenige Function, von welcher die
gegebene das Differenzial ist.
Jede Function, die zur Auffindung ihres
Integrals gegeben ist, mufs demnach als
ein Differenzial betrachtet werden; also
als eine Gröfse, die von einer Function
durch eine mit dieser geschehene Aen-
derung abgeleitet worden ist, und es ist
die Aufgabe gestellt, aus der abgeänder
ten Function die ursprüngliche Func
tion, die primitive Function, die
Stammfunction in ihrem ungeändert
befindlich gewesenen Zustand, aufzufin
den, die gegebene geänderte Function in
integrum herzustellen, das Integral
zu finden.
Yon einer gegebenen Function das In
tegral finden heifst die Function in
te gri re n.
Wie die Forderung des Differenzirens
ausgedrückt wird durch so wird die
Forderung des Integrirens ausgedrückt
durch ffx • 8®
Jenes 8 ist ein etwas abgeändertes
lateinisches d (Differenzial), dieses ein
etwas abgeändertes lateinisches langes s
(Summe), wofür früher ein / gesetzt
wurde.
Wenn - = fx
so ist ffx • 8a; = cpx
In den Forderungen
fcpx • 8a;
fcpy ' fx-dx
Bedeutet dx, dafs die gegebenen Dif
ferenziale cpx, qy'fx aus den Stamm
functionen in Beziehung auf die Urver-
änderliche x abgeleitet worden sind.
Das Integral fcpx • 8y
heifst, dafs das Differenzial cpx auf die
Urveränderliche y genommen worden und
dafs x eine von y abhängige veränder
liche Gröfse ist.
Jn der Coordinatengleichung für die
Hyperbel pag. 262, No. 3, Gl. 14.
V 2 = ¿2 ( 2ax + **)
ist die Differenzialgleichung
(fl
y 8*/ = -k (a + x) 8a:
a*
hieraus
8 y _ c 2 a -f x
8a; a % y
Es ist also in dem rechts befindlichen
Ausdruck das Differenzial von y in Be
ziehung auf die Urveränderliche x gege
ben; soll nun dasselbe integrirt werden,
so ist die Forderung zu schreiben:
/ e 2 a-\-x
a 2 ' y
8a;
und man erhält das Integral y durch die
Urveränderliche x ausgedrückt.
Entwickelt man dagegen aus obiger
Coordinatengleichung das Differenzial
8a; _ a a y
. dy c 2 a + x