Entgegengesetzte Gröfsen. 54
Entwickelung etc.
Entv
Disciplinen der Mathematik kommen Grö
fsen vor, die ungeachtet ihrer Gleich
artigkeit, ja selbst ihrer vollkommenen
Gleichheit dennoch in Absicht einer von
der Gröfse selbst unabhängigen also äufse-
ren Eigenschaft wesentlich verschieden
sind. Diese Eigenschaft ist das Entge
gengesetztsein; die Gröfsen, denen
diese entgegengesetzte Beziehung anhaftet
heifsen entgegengesetzte Gröfsen.
Der Grund für solche Beziehung, wo
sich dieselbe auch finden mag, läfst sich
zusammenfassen in einer der Zeit und
dem Raum gemeinsamen wesentlichen
Eigenschaft, in der Stetigkeit, welche
in der Ausdehnung als Form zur An
schauung kommt. Der Raum hat drei
fache, die Zeit nur einfache Ausdeh
nung (Abmessung, Dimension).
Abstrahirt man von 2 Dimensionen des
Raums, so dafs nur eine Dimension übrig
bleibt, so hat man die Linie, welche
eine Raumlinie so wie die Zeit eine
Zeitlinie ist.
Nur in der Linie findet Entgegenge
setztes statt, indem man die Stetigkeit
durch den Gedanken, „Punkt“ genannt,
unterbricht und von diesem Punkt aus
die beiden alleinigen Richtungen an der
selben einzeln verfolgt; also vor und
nach dem Zeitpunkt und rechts und
links von dem Raumpunkt.
Die eine Richtung, gleichviel welche,
heifst positiv oder affirmativ, die
andere negativ. Beide Richtungen hei
fsen entgegengesetzt, und Gröfsen,
denen verschiedene Richtungen zukom
men heifsen entgegengesetzte Grö
fsen.
Hat man Entgegengesetztes in dem
körperlichen Raum zu bezeichnen, so hat
man für die 3 Hauptlängenrichtungen
desselben: rechts und links, hinten und
vorn, oben und unten. Z. B. Bei allen
Windmühlen ist gebräuchlich die Ruthen
immer auf einerlei Weise sich drehen zu
lassen. Um diese Weise anzugeben kann
man sagen: die Ruthen drehen sich rechts,
sie drehen sich links, man mag die Dre
hung vor oder hinter der Mühle betrach
ten. Man mufs daher auf die 3 Dimen
sionen •'des Raumes Rücksicht nehmen
und z. B. sagen: Alle Windruthen dre
hen sich der Art, dafs wenn man vor
der Mühle steht und sie ansieht, der un
tere Flügel sich rechts dreht. Auf
diese Weise kann man dieselbe Drehungs
weise der Windflügel auf viererlei Art
bezeichnen, indem man sagt, man stehe
vor oder hinter der Mühle und von der
Drehung des unteren oder des oberen
Flügels spricht.
Alle entgegengesetzten Gröfsen, so ver
schiedenartig sie auch sein mögen, kön
nen auf das Princip der eben betrach
teten unterbrochenen Stetigkeit zurück
geführt werden.
Vermögen und Schulden z. B. in der
Arithmetik sind entgegengesetzte Gröfsen;
denn Vermögen ist der Zustand des Em
pfangenhabens, Schulden der Zustand des
Gebensollens, beide also entgegengesetzt
im Raum und in der Zeit. Nämlich Em
pfangen und Geben vom Punkte des zu
denkenden Zähltisches aus im Raum nach
entgegengesetzten Richtungen — und
Haben und Sollen, des Ehemals und
Künftig von dem Punkt der Gegenwart
aus in der Zeit entgegengesetzt.
So hat man entgegengesetzte Linien,
Winkel, Ebenen, Kräfte, Wasserbewe
gungen als Zuflufs und Abflufs u. s. w.
Wenn man von dem Punkt, der die
Ausdehnung unterbricht, einer Richtung
derselben folgt und sodann um gleich
viel nach entgegengesetzter Richtung, so
befindet man sich wieder in demselben
Punkt, von dem man ausgegangen ist.
Entgegengesetzte Gröfsen haben
also das Merkmal, dafs sie absolut gleich
grofs genommen sich einander aufheben,
zu Null werden.
Entgegengesetzte Operationen in der
Arithmetik und der Analysis haben mit
den entgegengesetzten Gröfsen [denselben
Grund, z. B. Vorwärts zählen und rück
wärts zählen, indem man die in einer
Linie geschrieben zu denkenden Zahlen
nach entgegengesetzten Richtungen ab-
lies’t. Eben so das Zusammenzählen
entgegengesetzt dem Abziehen, das Thei-
len dem Vervielfältigen, das Radiciren
dem Potenziren, das Integriren dem Dif-
ferenziren, das Auflösen einer Gleichung
dem Ansetzen derselben u. s. w.
Entkantung (Kryst) ist die |Fortnahme
einer Kante an einem Krystall mittelst
einer Fläche, die durch die beiden jene
Kante bildenden Flächen gelegt wird;
sie wird eben so wie die Enteckung vor
genommen gedacht. Wenn man z. B.
die Kanten des Octaeders, Fig. 138, pag.
257 durch schmale Flächen fortnimmt,
womit zugleich die Ecken vierflächige
Zuspitzungen erhalten, so hat man die
Combination des Octaeders und des Do
dekaeders mit vorherrschenden Octaeder-
flächen, eine Form in welcher der Magnet
eisenstein vorkommt.
Entwickelung einer Function in eine
Reihe. Diese geschieht:
1. Durch Partialdivision (s. Buch-
stabenrechnung
spielen).
2. Beim Po
binomischen Li
374).
3. Durch
ständigen Poter
Wurzel “ pag.
No. 7).
4. Durch c
und die Tay 1
renzialrechnung
Epakten (^
die Tage, welch
ten Neumonds
Tag des folgen
also das Alter c
gen an jedem
Neumond auf <
die E. für dies«
Alter des Mond<
einander folgern
29 und 30 ganzt
Das Mondjah
hend hat also
Tage (+ i Tag)
jahr 365 J- Tage
11 Tage kürzer
folglich wird m
das Mondalter 1
Neumond auf c
der letzte Neum
den 20ten Dece
genden Jahres
gende = 22 , wi
welche man 33
= 3 für die E.
33 sondern dei
Jahresschlufs g
lieh der letzte i
Diese Epaktei
19 Jahren (den
cyclus), nach
wieder der Reih
fallen, die folgt
der dieselben E
nämlich am Sc
erste E. des fol
zugibt. Die Je
von 1 bis 19
Zahlen.
Im Jahre 18
Neumond fiel a
hat demnach d<
jetzt leben in f
Jahreszahl.
G
1843
1844
1845