Full text: K - P (4. Band)

Kammlinie, 
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Kardioide. 
Kämme in jeder noch so kleinen Zeit 
gleich grofse Wege zurücklegen. 
Kanalwaage, s. „ Canalwaage.“ 
Kanten (Stereom und Kryst.) sind die 
Durchschnittslinien zweier Flächen; beim 
Krystall sind diese Flächen immer Ebe 
nen, die Kanten also gerade Linien. 
Die Kanten werden unterschieden 1, 
nach der Gröfse des Neigungswinkels bei 
der die Kante bildenden Fdächen, Kan 
te n winkel genannt. Kanten heifsen 
nämlich stumpf, wenn deren Kanten 
winkel stumpf; scharf, wenn deren Kan 
tenwinkel spitz (scharf) sind. Kanten 
in demselben Krystall heifsen gleich, 
wenn deren Kantenwinkel gleich sind, 
sonst ungleich. 
Die Kanten eines Krystalls werden 2, 
unterschieden nach deren Lage: Kanten 
heifsen Scheitelkanten, wenn sie in 
einem Endpunkt der Normalaxe des Kry 
stalls endigen, wenn sie also von zwei 
Scheitelflächen gebildet werden: Rand 
kanten, wenn sie von einer Scheitel 
fläche und einer Seitenfläche oder von 
einer Endfläche und einer Seitenfläche 
gebildet werden. 
Kantenwinkel sind die Neigungswinkel 
zweier in einer geraden Linie, einer Kante 
sich schneidenden Ebenen mit einander. 
Kardioide (x«()(Lr< Herz) eine herzför- 
migz Linie der 4ten Ordnung also eine 
Curve der 3ten Klasse, weil sie durch 
eine Gleichung vom 4ten Grade bestimmt 
wird. Die Construction der Linie ist ein 
fach : 
Man nehme einen beliebigen Kreis, den 
Grundkreis ADH vom Halbmesser AC, 
ziehe von dem Endpunkt A desselben lau 
ter Sehnen, wie AD, verlängere diese zu 
beiden Seiten, trage vom zweiten End 
punkt D der Sehne auf derselben nach 
beiden Seiten hin Stücke DB, DF, so 
sind B, F Punkte der Kardioide. In dem 
verlängerten Durchmesser sind K in Ent- 
Fig. 725. 
fernuiig von 2 Kreisdurchmessern AJ von 
A und der Punkt A selbst die Curven- 
punkte, AK die Mittellinie, und von die 
se.! aus die Curve zu beiden Seiten con- 
gruente Hälften. 
2. Um die rechtwinklige Coordinaten- 
gleichung zu erhalten, fälle die Normale 
BE, ziehe die Sehne DJ, 
so ist IsADJ <x> &AEB 
Daher AJ : AD = AB : AE 
Setzt man nun den Halbmesser AC 
des Grundkreises = r, für den Curven- 
punkt B die Abscisse A£ = x, die Ordi 
nate BE = y, so hat man 
AB = \'x 2 + y 2 -, AD ■= \/x 2 + ?/ 2 — 2r 
also 2r : \/x 2 + y* — 2r = \ x 2 fl- y 2 : x 
woraus die rechtwinklige Goordinatenglei- 
chung für den Punkt B, dessen Radius- 
vector AB durch den Grundkreis liegt. 
y 4 — 2.(2r 3 -j- 2rx — x 2 ) y 2 -irx 3 -\-x i = 0 (1) 
3. Für den Punkt F kat man, wenn 
AF der Radius vector, FG die Ordinate, 
AG die Abscisse ist 
* AJ AD — AF-. AG 
Hier AG = x,-, FG = y, gesetzt 
AF^]/x, 2 +y,*-, AD = DF- AF=2r- Vx, 2 + y 2 
Mithin 2r : 2r — \/x 2 y 2 = \! x 2 -|- y, 2 : x 
woraus die rechtwinklige Coordinatengleichung für den Ourvenpunkt F, dessen Ra- 
diusvector AF aufserhalb des Grundkreises liegt: 
j/, 4 + 2 (— 2r 2 + 2rx, -f- x 2 ) y? -f 4ra;, 3 + ¿r, 4 = 0 (2) 
Zu dieser Gleichung kommt man auch, so gilt die erste Coordinatengleichung 
wenn man — 2r für 2r in die erste Co- für die Kardioidenpunkte, welche unter- 
ordinatengleichung setzt. halb LM, die zweite für die Punkte, welche 
Zieht man durch den Punkt A eine oberhalb LM liegen. 
Linie LM normal dem Durchmesser AF, 4. Für die Kardioide gibt es eine ein-
	        
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