Länge ist die Abmessung einer Raum- 
gröfse nach einer geradlinigen Richtung; 
auch die Gröfse dieser Abmessung in 
einer Anzahl von Einheiten ausgedrückt. 
Eine Linie hat nur eine Ausdehnung 
und diese ist die Länge. 
Da unter Länge in der Regel eine ge 
rade Linie verstanden wird, so nennt man 
bei krummen Linien die in dieser Linie 
selbst gemessene Länge: absolute 
Länge, um keinen Zweifel zu erregen, 
dafs der (geradlinige) Abstand deren End 
punkte verstanden sei. Die Ermittelung 
und Angabe solcher Länge in der Länge 
einer geraden Linie ausgedrückt nennt 
man die Rectifi cation der krummen 
Linien. 
Länge, astronomische, s. „astro 
nomische Länge“. 
Länge, geoce nt rische und helio- 
centrische, s. eben daselbst und „geo- 
centrisch“. 
Länge, geographische, s. „geo 
graphische Länge.“ 
Länge eines Gestirns ist der östliche 
Abstand des Durchschnitts zwischen des 
sen Breitenkreis und der Ekliptik von 
dem Frühlingspunkt. 
Länge eines Planeten in seiner Bahn 
ist die Länge des Bogens von dem Pla 
neten bis zu seinem aufsteigenden Kno 
ten -f- dem östlichen Abstand dieses Kno 
tens von dem Friihlingspunkf, dieser Ab 
stand von dem Knoten in der Planeten 
bahn gemessen (s. „Knoten“). 
Länge eines Knotens ist die im vori 
gen Art. hinzuaddirte Länge, dieselbe 
rückwärts in der Planetenbahn gemessen. 
Der Anfangspunkt dieser Länge ist der 
Anfangs- oder Nullpunkt für die anzu 
gebende Länge jedes Planeten. 
Länge der Sonne ist die Länge des 
Orts, wo die Sonne in der Ekliptik, von 
der Erde aus gesehen, sich zu befinden 
scheint, (d. h. des Punktes, in welchem 
die gerade Verbindungslinie von Erde zu 
Sonne verlängert die Ekliptik schneidet). 
Also der Abstand dieses Punktes von dem 
rechts von ihm belegenen Frühlingspunkt 
in Bogen gemessen. Man unterscheidet 
wahre oder scheinbare Länge der 
Sonne, die Länge des wirklich beobach 
teten Orts, und mittlere Länge der 
selben. Die Länge des Orts, in dem die 
Sonne sich befinden würde, wenn sie 
von Anfang ab bis zu Ende die Ekliptik 
mit gleichförmiger Geschwindigkeit schein 
bar durchlaufen hätte. Die wahre Länge 
ist bald gröfser bald kleiner als die mitt 
lere 
Länge (geocentrische) der Sonne und 
des Mondes. Fig. 796 stellt dar mög 
lichst zusammengedrängt die Sonne, die 
umliegende Ekliptik FSIIYV, von welchen 
F den Frühlingspunkt, <S den Sommer 
punkt, II den Ilerbstpunkt und \V den 
Winterpunkt angibt. 
In jedem dieser vier Punkte die Erde 
mit dem sie umkreisenden Mond, diesen 
in den vier Punkten seiner Hauptphasen. 
1 bedeutet den Neumond, 2 das erste 
Viertel, 3 den Vollmond und 4 das letzte 
Viertel. Nach den Richtungen der Pfeile 
geschehen die Umdrehungen. 
Befindet sich die Erde in H, so ist 
die Länge der Sonne = 0, des Neumonds 
1=0, des ersten Viertels 2 -90°, des