Näherung. 191 Nebenplaneten.
Den nicht anzugebenden Zahlengröfsen,
den Irrationalzahlen nähert man sich auf
verschiedene Weise: Wurzeln durch suc-
cessive Wurzelausziehung auf eine be
liebige Anzahl von Decimalen. Die Ver-
hältnifszahl n. ist in mehreren verschie
denen Reihen angegeben, die alle mehr
oder weniger convergiren. Für transcen
dente Gröfsen, als Logarithmen, gonio-
metrische und cyclometrische Functionen
hat man desgleichen convergirende Rei
hen entwickelt.
Die Differenzialrechnung verfährt
annähernd durch angenommenes Wachsen
und Abnehmen veränderlicher Gröfsen,
integrirt wird häufig durch Reihenent
wickelung.
Die Exhaustionsmethode ist ein
Annäherungsverfahren, um den wirklich
richtigen Werth einer geometrischen Gröfse
zu ermitteln, indem sie zwei Gröfsen ein
führt, von denen die eine bei beliebiger
Yergröfserung immer kleiner, die andere
bei beliebiger Verkleinerung immer grö-
fser bleibt als die aufzufindende Gröfse,
die aber einer dritten constanten Gröfse
beliebig* nahe kommen können, deren
Gröfse sie einschliefsen und die deshalb
der gesuchten Gröfse gleich sein mufs.
Die Rectification von Curven, die Qua
dratur, die Cubatur liefern in der Regel
nur Näherungs-Resultate.
Näherungsbruch, Näherungsweise, Nä
herungswerth, s. u. „Näherung“.
Name eines Verhältnisses ist die Dif
ferenz der beiden Glieder eines arithme
tischen Verhältnisses-
Nebenaxe(Kryst.)s. u. „Axensystem
der Krystalle“, No. 2, pag. 2CO.
Nebenlast (Mech.) ist die Last, deren
Gewältigung nicht Absicht und Zweck
ist, welche aufser der zur Ueberwindung
gegebenen Nutzlast durch die Zusam
mensetzung der in einander greifenden
Maschinentneile sich erzeugt. Zu dieser
gehören:
A. Das A nlassen einer Maschine,
d. h. die Versetzung derselben aus der
Ruhe in Bewegung, welches langsam be
ginnen und mit allmählicher Steigerung
der Geschwindigkeit bis zum normalen
Gange geschehen mufs; als der Nachtheil,
dafs mit dem nöthigen Kraftaufwand keine
oder eine nur unbedeutende Nutzlast ge-
wältigt wird.
B. Das Ablassen der Maschine,
d. h. die Versetzung der Maschine aufser
Betrieb mit derselben Wirkung in ent
gegengesetzter Richtung, wobei desglei
chen Kraft auf Nutzlast nicht verwendet
wird.
C. Die Reibungen der au einander
gleitenden und in einander sich drehen
den Maschinentheile.
D. Der Widerstand der Behar
rung der in Bewegung befindlichen Mas
sen (s. „Moment der Trägheit“).
E. Die durch Stöfse dem gesammten
Maschinenwerk mitgetheilten Erschüt
terungen, durch welche dieselben in
ihren geradlinigen und kreisförmigen Be
wegungsrichtungen durch schnell auf ein
ander erfolgende Querbewegungen ge
stört werden, auch durch Elasticität der
Massen entgegengesetzte Richtungen, also
Rückwirkungen erfahren. Besonders ge
schieht dies bei Stampf- und Hammer
werken.
F. Klemmungen nicht genau genug be
arbeiteter zusammengreifender Radzähne.
G. Die regelmäfsig periodisch eintre
tenden Richtuugswechsel (die sogenann
ten todten Punkte). Z. B. Bei Dampf
maschinen mit Balancier die regelmäfsig
abwechselnden Auf- und Niedergänge.
Der Nachtheil dieser Einrichtung ist zu
sammengesetzt: der Balancierarm beim
Aufwärtsgange hat das Bestreben weiter
zu gehen, es gehört ein Kraftaufwand
dazu, ihn zum Stehen zu bringen. Um
nun niederzugehen mufs er aus der Ruhe
in Bewegung gebracht werden, wozu wie
der ein Kraftaufwand gehört. Beide Kraft -
äufserungen haben auf die Nutzlast eine
nur geringe Wirkung. Man begegnet
diesem sehr nachtheiligen Hindernifs durch
Einführung einer neuen Nebenlast, näm
lich einer permanent wirkenden Schwung
masse, eines Schwungrades.
Nebenmonde, Monde von Monden wer
den als vorhanden behauptet und be
stritten.
Nebenplaneten, Monde. Es gibt nur
vier Planeten unseres Sonnensystems,
welche Monde haben: die Erde mit einem
Mond, der Jupiter mit vier Monden, der
Saturn mit sieben und der Uranus mit
sechs Monden.
Sämmtliche Monde haben, genauen Be
obachtungen zufolge die Eigenschaft un
seres Mondes, dafs sie ihrem Ilauptplane-
ten immer nur eine Seite zukehren.
Auch ihre Bahnen stimmen mit denen
ihrer Hauptplaneten ziemlich genau über
ein.
1. Die Monde des Jupiter.
Diese Monde sind sogleich nach Erfin
dung der Fernröhre entdeckt worden, und