Full text: K - P (4. Band)

Photometer. 
Planeten. 
einer bestimmten Entfernung von dem 
zu beleuchtenden Gegenstände. 
Eine Methode, das Yerhältnifs der Wir 
kung zweier erleuchtender Flammen zu 
finden ist die, dafs man von beiden Lich 
tern Schatten auf eine hellfarbige Fläche 
werfen läfst. In einem dunklen Zimmer 
wird eine weilse Ebene, z. B. eine Pa 
pierfläche aufgestellt, vor dieser ein schma 
ler Körper; das zu prüfende und das prü 
fende Licht neben einander gestellt, wer 
fen nun Schatten von diesem Körper ge 
gen die weifse Fläche und man verschiebt 
das zu prüfende Eicht so lange, bis beide 
Schatten dem Auge gleich dunkel er 
scheinen. Die Entfernungen beider Lich 
ter von der Ebene geben im Quadrat das 
Verhältnifs deren Lichtintensitäten. Steht 
das prüfende Licht 2 Fufs von dem dunk 
len Körper, dieser 1 Fufs von der weifsen 
Ebene, und werden beide Schatten gleich 
dunkel, wenn das zu prüfende Licht 3 
Fufs von dem Körper, also 4 Fufs von 
der weifsen Ebene entfernt ist, dann ver 
halten sich die Lichtintensitäten beider 
wie 3 1 : 4 1 = 9 : 16. D. h. das zu prü 
fende Licht ist 11 mal stärker als das 
0 
prüfende Licht. 
Die anderen Methoden sollen hier un- 
erörtert bleiben. 
Photometrie ist die Lehre von den im 
vorigen Art. gedachten Abmessungen des 
Lichts, die Kenntnifs aller Messungsme 
thoden und die Beurtheilung deren An 
wendbarkeit und Zuverlässigkeit. 
Physik, Naturlehre, die Lehre von 
den äufseren Erscheinungen in Folge der 
Wirkung von Naturkräften. Sie steht 
der Chemie gegenüber, welche die innere 
Beschaffenheit der Naturkörper zu ken 
nen, und diese Kenntnifs auf Zusammen 
setzung neuer Körper anzuwenden sucht. 
Die Physik ist eine reine und eine an 
gewandte. Erstere sucht aus gegebe 
nen Erscheinungen durch Beobachtungen 
und Versuche die allgemeinen Naturge 
setze aufzufinden, w r elche diesen Erschei 
nungen zu Grunde liegen. Die letztere 
erklärt die Erscheinungen aus den von 
der reinen Physik überlieferten Versuche 
und Beobachtungen und wendet diese 
zugleich auf die Erklärung neuer Phäno 
mene an. 
Die Physik hat eine mathematische 
Seite: die Berechnung der durch die Phy 
sik in ihren Eigenschaften dargestellten 
Naturkräfte in ihren Wirkungen, als die 
der Schwerkraft, der Attraction, des Mag 
netismus. Es ist die angewandte Mathe 
matik, welche die Lehren der reinen Ma 
thematik auf die Physik rechnend und 
untersuchend überträgt. 
Plan ist eine Grundrifszeichnung, be 
sonders eine im verjüngten Maafsstab auf 
getragene Vermessung. 
Planconcaves Glas ist ein zu optischen 
Zwecken durchsichtiges flaches Glas, des 
sen eine Fläche eben und dessen andere 
die Form einer hohlen Calotte hat. 
Planconvexes Glas ist ein Glas zum 
Zweck wie das vorstehende, dessen eine 
Fläche eben und dessen andere die Form 
einer erhabenen Calotte hat. 
Planetarium ist ein aus kleinen Ku 
geln verfertigtes künstliches Sonnensy 
stem, mit welchem durch Mechanismus 
die Bewegung der Planeten um die Sonne 
in kleinem Maafsstab vor Augen gestellt 
wird. 
Planeten sind die Weltkörper, w r elche 
sich um die Sonne bewegen. Es ge 
schieht dies zwar auch von den Kome 
ten, w'elche man früher als zufällige Er 
scheinungen betrachtete, und die sich 
übrigens im Aeufseren von den Planeten 
ganz auffallend unterscheiden. Der Name 
Planet stammt aus dem Alterthum, son 
derbarerweise von dem griechischen Worte 
nAui'ftoiiiu, herumirren; heifst also Irr 
stem, indem man sich vorstellte, dafs 
diese Weltkörper im Weltenraum herum 
irrten; aber ungeachtet man jetzt weifs, 
dafs sie einen regelmäfsigen, immer wie 
derkehrenden constanten Lauf haben, hat 
man aus Pietät gegen die alten Astro 
nomen den Namen Planet beibehalten. 
Der Name Komet kommt von dem 
Worte xn/bir], das Haar, wegen ihres haar 
artigen langen Schwanzes, woher diese 
Gestirne deutsch auch Haarsterne, 
Schwanzsterne genannt werden. 
In Beziehung auf unsere Erde, die mit 
zu den Planeten gehört, hat man obere 
und untere Planeten. Die oberen P. 
sind diejenigen, deren Bahnen die Bahn 
der Erde einschliefsen, die unteren P. 
die, deren Bahnen von der Erdbahn ein 
geschlossen werden, deren es nur zwei 
gibt, den Merkur und die Venus. 
ln Beziehung auf deren Entfernung 
von der Sonne und von der Erde hat 
man helische Planeten (ijL g die 
Sonne), den Merkur, die Venus, die Erde 
und den Mars, weil diese der Sonne die 
näheren sind. Uranische Planeten 
den Jupiter, den Saturn und den 
Uranus, (ouonrui, der Himmel) weil 
diese der Sonne am entferntesten sind 
und zu welchen jetzt noch der Neptun
	        
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