Full text: K - P (4. Band)

Pol. 
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Polyeder. 
und zwar unter 263° 14' östlich von Green 
wich und 70° 5' nördlicher Breite; er fand 
nämlich daselbst die Inclination 90°. 
Folabstand eines Sterns ist gleich 90° 
weniger seiner Abweichung. P. eines 
Orts der Erde ist gleich dessen Aequa- 
torhöhe. 
Polarcoordinaten. Deren Erklärung, 
s. den Artikel: „Coordinaten “. Deren 
Bildung und Anwendung, s. den Art. 
„Curvenlehre, pag. 186 mit Fig. 537, 
pag. 193 mit Fig. 541. 
Polardistanz, s. v. w. „ Polar ab- 
stand“. 
Polardreieck bei Kugeldreiecken, s. v. 
w. „ Supplementardreieck“. 
Polargleichung ist eine Bestimmungs 
gleichung für Curven mit Polarcoordina 
ten. 
Polarkarte ist die Karte derjenigen 
Erdhalbkugel, für welche der Pol als 
Standpunkt der Aufnahme gedacht ist, 
in welcher also der Pol Mittelpunkt und 
der Umfang des Aequators die Grenze ist. 
Polarkreise werden bei Umdrehung 
der Erde um die Axe von den Endpunk 
ten der Axe der Ekliptik beschrieben ; sie 
sind von den Polen 23£° entfernt. Der 
an dem Nordpol befindliche ist der nörd 
liche, der am Südpol der südliche 
Polarkreis. 
Polarprojection ist die Projection der 
auf der Erdoberfläche befindlichen Punkte 
und Linien zur Verzeichnung einer Po 
larkarte, indem also die wahre Lage jedes 
einzelnen Punkts in der von diesem auf 
die Aequatorebene gefällten Normale an 
gegeben wird. 
Polarstem, ein sehr heller Stern in 
der Nähe des Nordpols, der letzte Stern 
im Schwanz des kleinen Bären, der mit 
den beiden Sternen des grofsen Bären, 
die dessen Schw'anz am entferntesten 
sind, in einer geraden Linie liegt. Die 
Lage des Polarsterns ist veränderlich, er 
nähert sich immer mehr dem Pol, hat 
gegenwärtig einen Abstand von demsel 
ben = 1° 35' und wird ihm noch 300 
Jahre lang immer näher rücken. 
Polarzirkel, s. v. w. „Polarkreis“. 
Polarzonen sind die von den Polar 
kreisen begrenzten Calotten, sowohl die 
auf der Erde als die an der Himmels 
kugel.' 
Polarisation des Lichts ist die Abän 
derung, welche ein Lichtstrahl erfährt, 
IV. 
wenn er mittelst eines Spiegels reflectirt. 
Die Aenderung seiner Natur besteht da 
rin, dafs er nur zum zweiten Mal mit 
derselben Kraft und unter demselben 
Winkel mittelst eines zweiten Spiegels 
reflectirt, wenn dieser zweite Spiegel mit 
dem ersten parallel ist. Je mehr man 
den zweiten Spiegel von der Parallelität 
mit dem ersten abweichen läfst, desto 
schwächer wird die Reflexion, ohne dafs 
dabei der Reflexionswinkel geändert wird, 
und wenn beide Spiegel unter einem 
Winkel von 90° sich befinden, so hört 
die zweite Reflexion auf, sie wird Null. 
Polemoskop ist ein Fernrohr, mit wel 
chem man nach einer anderen Richtung 
hin sieht als dahin wo der zu beobach 
tende Gegenstand sich befindet, indem 
ein schräger Planspiegel diesen auffängt 
und dessen Bild auf das Objectivglas 
wirft. Die Erfindung ist von Hevel, der 
es zum Gebrauch im Kriege empfahl, 
daher der Name (TroAfuos der Krieg). 
Polhöhe, s. den Art. „Höhe des Pols“ 
III, pag. 247, die Art.: „Astronomi 
scher llorizont“, pag. 148 und: „Auf 
gang und Untergangder Gestirne“, 
pag. 174. 
Für Landesvermessungen ist die Pol 
höhe eines bestimmten Orts der Erde von 
Wichtigkeit; direct kann man sie nicht 
messen, weil in dem Pol kein Fixstern 
steht. Man wählt daher einen der dem 
Pol zunächst stehenden Sterne, daher 
am zweckmäfsigsten den dem Pol nahen 
und hellen Polarstern, beobachtet und 
mifst in den Augenblicken seiner beiden 
Cnlminationen seine gröfste und seine 
geringste Höhe, so hat man in der hal 
ben Summe seiner beiden Höhen die Pol 
höhe. Oder man beobachtet und mifst 
die Höhe der Sonne in dem Augenblick 
des wahren Mittags, deren Abweichung 
man für jeden Tag des Jahres genau 
kennt. Ist die Abweichung nördlich, so 
subtrahirt man dieselbe von der Sonnen 
höhe, ist sie südlich, so addirt man sie 
zur Sonnenhöhe und erhält in jedem der 
beiden Fälle die Aequatorhöhe, des Orts, 
welche von 90° abgezogen, dessen geo 
graphische Breite oder Polhöhe gibt. 
Polyeder ist ein Körper, der von lauter 
ebenen geradlinigen Figuren begrenzt ist. 
Diese Figuren heifsen die Seitenflä 
chen oder Grenzflächen, deren Summe 
die Oberfläche des Körpers. Die Sei 
ten der Figuren, welche zweien zusam 
menliegenden Seitenflächen gemeinschaft 
lich sind oder die Durchschnittslinien 
zweier Seitenflächen heifsen Kanten; 
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