Prisma.
Prisma.
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12. In einem dreiseitigen Prisma
ABCDEF kennt man drei in einer Ecke
zusammenstofsende Kanten wie auch die
ebenen Winkel dieser Ecke; die Neigungs
winkel aller das Prisma begrenzenden
Fläohen, den körperlichen Inhalt und die
Oberfläche desselben zu finden.
1. Bezeichnet man die Kanten Aß mit
a, AC mit b, AD mit c, die gegebenen
Winkel BAC mit «, BAD mit ß, CAD
mit y, so sind wegen dieser bekannten
Winkel «, ß, y auch die Seiten des sphä
rischen tsbcd bekannt, also auch die Win
kel b, c, d. D. h. die Neigungswinkel
der Seitenflächen ADEB, AD FC gegen
die Grundfläche und gegen einander selbst.
2. Im geradlinigen Dreieck ABC kennt
man die beiden Seiten AB, AC und den
Winkel BAC, folglich auch die Winkel
ABC, ACB und die Seite BC.
3. Im sphärischen Dreieck ace kennt
man nun den Winkel a—b, nebst den
Seiten ac, ae (180° — ß), folglich auch
die Winkel c, e und die Seite ce. Der
Winkel c gibt die Neigung der Ebene
BEFC gegen die Grundfläche ABQ und
der Winkel e die Neigung der nämlichen
Ebene gegen AB DE,
Fig. 915.
4. An der Ecke C kennt man die Win
kel ACB (2), ACF= 180° — y und BCF
= 180°- CBE= 180°-ce, folglich läfst
auf eine ähnliche Art wie bei A der Nei-
ungswinkel der Ebenen BCFE, ACFD
nden.
5. Der körperliche Inhalt eines Prisma
ist die Hälfte yon dem des Parallelepi
peds von doppelt so grofser Grundfläche
und ist demnach
abc y$in ^ (« + ß fl- y) • sin 2- (ß + y — «) • sin j ( K + V — ß) &ln £ ( f< + ß ~ y)
6. Die Oberfläche des Prisma besteht
aus drei Parallelogrammen und zwei
Dreiecken. Es ist aber AACß = /±DFE
= £ ab sin a. Parallelogramm AB ED =
ac sin ß, ACFD — bc sin y. Da ferner BC
und CBE ischon gefunden worden', so
setze man BC — f, CBE = C, alsdann ist
Parallelogramm CBEF — cf sin£. Nimmt
man ¡alles dieses zusammen, so erhält
man die gesuchte Oberfläche
ab sin « + ac sin ß fl- bc sin y -J- cf sin C.
13. Ein schief abgeschnittenes dreisei
tiges Prisma ist dreien Pyramiden zu
sammen genommen gleich, von einerlei
Grundfläche mit dem Prisma, deren Hö
hen aber die Abstände der Winkelspitzen
des schiefen Schnitts von der Grundfläche
sind, oder einem dreiseitigen vollständi
gen Prisma = von derselben Grundfläche
und dessen Höhe das arithmetische Mit
tel aus jenen drei Abständen ist.
Denn es sei ABC die Grundfläche,
DEF der schiefe Schnitt des dreiseitigen
Prisma. Man lege durch die Eckpunkte
A,C,E und C, E, F Ebenen, so zerlegen
diese das Prisma in drei dreiseitige Py
ramiden. Diese drei Pyramiden sind
FDEC (FDE Grundfläche, C Spitze),
ABCE (ACB Grundfläche, E Spitze) und
AFEC (CAE Grundfläche, F Spitze). Die
Pyramide ABCE hat mit dem Prisma
einerlei Grundfläche und ihre Spitze im
Winkelpunkt E des schiefen Schnitts,
also zur Höhe den Abstand dieses Punkts
von der Grundfläche.
Betrachtet man von der Pyramide
ACFE das Dreieck ACF als Grundfläche,
SO ist E ihre Spitze, und weil BE mit
AF also auch mit der Ebene des Drei
ecks ACF läuft, so ist diese zweite
Pyramide auch einer Pyramide gleich über
derselben Grundfläche ACF, die ihre Spitze
in B hat. Von dieser Pyramide ist das
Dreieck ABC eine Begrenzungsfläche;
nimmt man diese als Grundfläche an, so
hat sie ihre Spitze in F. Die zweite Py
ramide ACEF ist also gleich einer Py
ramide von einerlei Grundfläche mit dem
Prisma und deren Höhe der Abstand des
Winkelpunkts von der Grundfläche ist.
Nimmt man bei der dritten Pyramide
CDEF das ACDE als Grundfläche, also
F zur Spitze, so ist sie, weil AF ßp der
Ebene CDE, einer Pyramide gleich über
derselben Grundfläche CDE mit der Spitze
in ,4. Von dieser ist das AACD eine Begren
zungsfläche ; nimmt man diese zur Grund-