Klinorhomb. Krystallisationssyst. 33
Körper.
Klinorhombisches Krystallisationssy-
stem ist das 5te System, das zwei und
eingliedrige System, bei welchem
zwei ungleichartige Axen unter schiefen
Winkeln sich schneiden, beide aber von
der dritten ihnen ungleichartigen Axe
rechtwinklig geschnitten werden.
Klinorhomboidisches Krystallisations-
system ist das sechste System, das ein
und eingliedrige System, bei wel
chem drei ungleichartige Axen unter
schiefen Winkeln sich schneiden.
Knoten heifst in der Geometrie der
Punkt, in welchem eine Curve zum zwei
tenmal trifft; ein Theil derselben wird
von diesem Punkt zu beiden Seiten eine
geschlossene Rundung w'ie bei der un
teren Konchoide, Bd. II. pag. 167, Fig. 523.
Knoten in der Astronomie sind die
Durchschnittspunkte zweiergröfstenKreise
an der Himmelskugel; besonders die
Durchschnittspunkte einer Planeten- oder
Cometenbahn mit unserer Erdbahn, der
Ekliptik und ebenso die einer Mondbahn
um ihren Planeten. Die Durchschnei
dung beider Bahnen geschieht in zweien
einander gegenüberliegenden Punkten, die
gerade Verbindungslinie beider Punkte
geht durch den beiden Planeten gemein
schaftlichen Centralkörper, die Sonne.
Diese Verbindungslinie heifst die Kno
tenlinie.
Die Ekliptik theilt die Himmelskugel
in zwei Hälften, die nach dem Nordpol
über uns, also sichtbare Himmelskugel
heifst die obere, die uns unsichtbare
nach dem Südpol hin liegende die untere
Halbkugel. Die Knotenlinie theilt beide
sich durchschneidende Bahnen ebenfalls
in zwei Hälften. Die in der oberen Him
melshalbkugel liegende Hälfte der Pla
netenbahn heifst die obere, die in der
unteren Halbkugel liegende die untere
Hälfte. Der Knoten, in welchem der
Planet in die obere Halbkugel tritt, heifst
der aufsteigen de Knoten, der Knoten
in welchem der Planet in die untere
Halbkugel tritt, der niedersteigende
oder der absteigende Knoten. Was
hier von Planeten gesagt ist, gilt auch
für Cometen und unseren Mond. Beide
Knoten sind 180° von einander entfernt.
Der Planet oder Mond hat in dem Kno
ten keine Breite, w r eder geozentrische
noch heliozentrische Breite, und es gibt
dieser Umstand das Mittel an die Hand,
durch Beobachtungen des Weltkörpers
den Ort seines Knotens zu ermitteln;
man hat nur nöthig, ihn in zweien Orten
zu beobachten, in welchen er gleiche
IV.
Breiten hat, von welchen die eine die
nördliche, die andere die südliche Breite
ist, so dafs er das zweite Mal so viel
über oder unter der Ekliptik sich befin
det, als das erste Mal er unter oder über
der Ekliptik stand. Addirt man beide
beobachteten Längen und nimmt von
der Summe die Hälfte, so erhält man
die Länge des Knotens, indem man den
Lauf des Planeten während der zwischen
beiden Beobachtungen begriffenen Zeit
gleichförmig annimmt.
Ist dieser Knoten der aufsteigende, von
dem man bei jedem Planeten zu zählen
anfängt, so hat man in dem östlichen
Abstande desselben vom Frühlingspunkt
die Länge des Knotens. Diese Länge
wird nun auf der Planetenbahn vom Kno
ten aus rückwärts, also innerhalb der
südlichen Halbkugel abgetragen und de
ren Anfangspunkt ist der Nullpunkt für
die heliozentrischen Längen des Planeten
in seiner Bahn. Von der bestimmt an
gegebenen Länge des augenblicklichen
Orts eines Planeten die Länge seines
Knotens abgezogen, gibt die Länge des
Planeten vom Knotenpunkt, welche da3
Argument der Breite des Planeten,
durch welche die Reduction des Planeten
auf die Ekliptik ausgeführt wird.
Die Knoten der Planeten behaupten
nicht fest ihren Ort in der Ekliptik, sie
machen ebenso wie die Nachtgleichen
punkte, der Frühlings- und der Ilerbst-
punkt, rückgängige Bewegungen, so dafs
Längen-Abnahmen entstehen, welche eine
Folge der gegenseitigen Attraction der
Weltkörper sind, durch welche sie sich
anziehen und früher in ihre Bahnen kom
men als bei dem vorher gewesenen Um
lauf. Bei den Planeten beträgt diese
Rückbewegung bei jedem Umlauf etwa
eine Bogenminute, bei dem Monde da
gegen beträgt sie jährlich 19 Grad, so
dafs die Mondknoten in = 19 Jahren
den Zeichen entgegen durch die ganze
Ekliptik gerückt sind.
Knotenlinie, s. u. „Knoten“.
Knotenmonat, s. v. wie „Drachen
monat“, s. d. und „ astronomischer
Monat“ No. 4.
Körper. Euklid sagt im 11. Buch, 1
und 2 Erklärung: Ein Körper ist was
Länge, Breite und Tiefe hat. Eines Kör
pers Grenze ist Fläche.
Die Geometrie oder vielmehr der Theil
der Geometrie, welcher sich mit den Kör-
ern beschäftigt, die Stereometrie,
at nur den von den Grenzen einge-