Körpertvigonometrie.
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Kometen.
IV.
4
Da BG normal der Ebene DAE, GL
normal AD, und GK normal AE, so sind
die Dreiecke BAL und BAK bei L und
K rechtwinklig.
Man hat daher AL = AB• cos ct
nnd AK = AB-cosß
Aus demselben Grunde ist
AM = AC» cos n’=AB • cos ct'
AJ=AC- cosß'=AB • cosß’
Da nun Z DAE = B, so ist A GHN bei
N rechtwinklig, und man hat
GN = LM = AL — AM = AB(cos« - cos «')
HN = KJ = AJ — AK = AB (cos ß’ — cos ß)
daher
B0 2 = GH 2 = GN 2 -f H N 2 =AB 2 (cos ct — cos ct') 2 + AB 2 (cos ß’ — cos ß) 2
Hieraus wdeder
BC 2 = B0 2 A CO 2 =AB 2 (cos ct — cos u’) 2 + AB 2 (cos ß’ — cos ß) 2 -f AB 2 (cos y' — cos y) 2
rr AB 2 [cos 2 « -f COS 2 ß -f- COS 2 y -f COS 2 ß'-f COS 2 ß' A COS 2 y' — 2 COS Ci • COS Ci’
— 2 cos ß • cos ß'—2 cos y • cosy']
Nun ist nach Satz No. 24
cos 2 « + cos 2 ß -[■ cos 2 y = 1 = cos 2 a' + cos 2 ß’ + cos 2 y’
folglich wird
BC 2 — 2AB 2 (1 — cos ct • cos ct' — cosß • cosß' — cosy • cos y’)
Dieser Werth dem obigen für BC 2 gleich gesetzt gibt die Gleichung
1 — cos ct • cos a’ — cosß • cos ß'— cosy cos y' = 1 — cos cp
woraus cos cp = cos ct • cos «'4- cos/3» cosiS' + cosy • cosy'
Diese Gleichung bleibt allgemein gül
tig, welche Werthe die Winkel ct, «' u.
s. w. zwischen 0 und 180° auch haben
mögen, wofern man nur die Cosinus die
ser Winkel mit ihren zugehörigen Vor
zeichen in Rechnung bringt, ist z. B.
a ein stumpfer Winkel, so fällt AL auf
die Verlängerung der Linie AD über A
hinaus und AL wird AB cos (180°— ct), ML
also ALAAM = AB\_cosn'Acos (180°—«)]
= AB (cos ct' — cos«) = — AB (coscc— cosct'),
ein Werth, der sich von dem oben be
stimmten Werth nicht an Gröfse, son
dern nur am Vorzeichen unterscheidet.
Da aber der Werth von ML zur Bestim
mung von cos cp quadrirt wird, so fällt
auch der Unterschied der Vorzeichen fort,
folglich bleibt das Endresultat dasselbe
und dies gilt für alle übrigen Winkel.
Ist cp ein rechter Winkel, so ist cos cp
= 0. Man hat also den Satz: Wenn 2
Linien, mit drei unter sich Nor
malen beliebige Winkel und unter
sich einen rechten Winkel bilden,
so ist die Summe der Producte aus
den Cosinus je zweier Winkel,
welche jede der drei unter sich
Normalen mit jenen Linien bil
den = 0.
Körperzahl, s. v. w. „Cubikzahl.“
Körperzone ist ein Theil der Kugel,
der von zwei parallelen Kreisebenen und
der zwischen befindlichen Zone begrenzt
wird.
Körperlich ist alles, was sich auf den
Körper bezieht; s. v. w. „cubisch“.
Körperlicher Winkel, s. v. w. „Ecke,
Körperecke.“
Koluren sind die beiden auf der Him
melskugel durch die Pole geführten gröfs-
ten Kreise, von denen der eine durch
die beiden Nachtgleichenpunkte, der an
dere durch die Wendepunkte trifft; erste-
rer heifst der Kolurus der Nacht
leichen, letzterer der Kolurus der
onnenwenden. [Der Name Kolur
soll herkommen von xoXovQig, abgestutzt,
verstümmelt, nach Kepler, weil der Kreis
immer nur theilweise, also verstüm
melt, ohne sein südliches Ende zu sehen
ist.]
Kometen, (xopirj das Haar, xo^ira
ccarrjQ behaarter Stern.) Sie sind offen
bar Weltkörper, die wie die Planeten in
Ellipsen um die Sonne sich bewegen; da
gegen sind ihre Bahnen sehr gestreckt,
von grofser Excentricität. Wenn sie in
unsern Gesichtskreis kommen, so sind
sie in der Nähe ihres Perihels, ihr Durch
gang durch dasselbe ist uns sichtbar,
desgleichen sind es die Knoten ihrer Bahn
mit unserer Ekliptik, und dies macht es
den Astronomen möglich ihren Lauf zu
berechnen.
Bis jetzt sind schon mehr als 140 Ko
meten entdeckt aber nur wenige von den
selben nämlich nur die in der Neuzeit
beobachteten, genau berechnet. Tycho
de Brahe war der erste, welcher den Lauf
eines 1577 erschienenen Kometen mit Auf
merksamkeit beobachtete; hierauf einen
zweiten im Jahr 1585, Kepler beobach
tete einen Kometen im Jahre 1618. Einer