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Kiepert, über Minimalflächen.
so werden die Formeln (1.) mit denen, die Herr Weierstrass Seite 619
nnter D anführt, identisch. Da aber durch diese Gleichungen D eine jede
Minimalfläche dargestellt werden kann, so gilt dies auch von den Formeln (1.).
Der Kürze wegen setzen wir noch in dem Folgenden
(2.) L(u) — V, M(v) — V, M 1 (u) — U lf L x {v) — V x .
§■ 1.
Aus den Gleichungen (1.) folgt
(1“.) dx + idy — U'du + V'dv, dx — idy = U\du-\- V\dv, dz = iUU x du — iVV X dv,
also
(3.) dar + dy 2 -f dz 2 = ds 2 = (UV X -f U x V) 2 du dv.
Nun ist
du dv — d$ 2 + drf — i/o 2 ,
wo da das entsprechende Bogenelement in der ^-Ebene ist. Es ist also in
jedem Punkte der Fläche das Bogenelement ds dem Bogenelement da pro
portional, gleichviel nach welcher Richtung man von dem betrachteten
Punkte aus fortschreitet. Damit ist bewiesen:
Die Minimalfläche wird auf die Ebene in den kleinsten Theilen
ähnlich abgebildet.
Einem constanten Werth von rj entspricht eine Curve, deren Bogen
(3“.) *, =y*(t7K a +0,r)d!
ist, während
(3 6 .) S, = f(UV,+ U,V)d7]
der Bogen einer Curve ist, die man für einen constanten Werth von £
erhält.
Sind U und V ganze Functionen n ien Grades, so werden diese Curven
vom Grade 2n + 1 und ihre Bogenlängen ganze Functionen (2n + l) ten Grades
von £ und r r
Aus der conformen Abbildung der Minimalflächen auf die ^-Ebene
folgt der Satz: Die Gleichungen rj — const. und § = const. bestimmen auf der
Minimalfläche ein System rechtwinkliger Trajectorien.
§. 2.
Indem man sich die Minimalfläche durch die den Annahmen g = const.,
£ = const. entsprechenden Curven in unendlich kleine Rechtecke ds x . ds 2