Kiepert, über Minimalflächen,
339
getheilt vorstellt, erhält man für das Flächenelement den Ausdruck
(4.) ds t .ds 2 = (UVy+UJfd'Sdri.
Nehmen wir an, es sei ij — 0 eine einfach geschlossene Curve auf der
Minimalfläche und begrenze ein zusammenhängendes, von Singularitäten
freies Stück © der Minimalfläche. Der Punkt x, y, z durchlaufe diese
Curve, während £ die Werthe von a bis b durchläuft, wobei natürlich auch
a — ±oo und b — +oo sein kann. Nimmt rj positive constante Werthe an,
so mögen die zugehörigen geschlossenen Curven im Innern des von rj — 0
begrenzten Flächenstückes liegen; die innerste dieser Curven sei rj = c und
reducire sich auf einen Punkt oder auf eine Linie, die keinen Flächen
inhalt mehr einschliesst, indem sie zweimal in entgegengesetzter Richtung
durchlaufen wird, ähnlich wie hei einem System confocaler Ellipsen die
innerste die gerade Verbindungslinie der beiden Brennpunkte ist.
In diesem Falle, der besonders wichtig erscheint, lässt sich das aus
Gleichung (4.) für das Flächenstück © hergeleitete Doppelintegral J sogleich
auf ein einfaches reduciren. Es ist
(5.) J = Jdrjf'diiUV\+ U t Vf-
0 a
Nun ist aber
(Ir)+(|r)+dr)’ = = c»r,+u, vy
/r*^ \ ( d 2 x ö‘y o*z \
(7.) y# +y z J +
d*y
( „ x i d 2 y
d?
dI 2
V a7 dv 2
+y
drf
dr¡
r)-o
und deshalb
(8.)
also
2 Qg
(x 2 +y 2 + z 2 )+$^(x 2 +y 2 +z 2 ) - +(r¿%) + ( _ ä| _ )
+(■£)+(*)+(£■)■
(9.) 4 (UVt+UJf =
und wenn wir dies in Gleichung (5.) einsetzen,
(10.) 4/ = J di]J d£-^-(x 2 -\-y 2 +z 2 )+J drij d'S-^»(x 2 +y 2 +z 2 ).
0 a 0 a
Da hierbei die Integrationsgrenzen constant sind, so können wir die Ordnung
der Integration beliebig vertauschen und erhalten
4/ = ./' dr > [ A (a,,+y2+ **>Xl + f dS IX (x ’+y 2+
0 '05 1
43
Adolf Kiepert in Breslau.
x*. uuuuici, liicuiic uei wuernacneii zweiter
Ordnung und der Raumcurven dritter Ordnung
als Erzeugnisse projectivischer Gebilde. Nach
Jakob Steiners Principien auf synthetischem
Wege abgeleitet. Leipzig, Teubner, 1880. 720 S.
gr. 8°. M. 16.
Jakob Steiner sagt in der Vorrede zu seinem
Hauptwerke „Systematische Entwickelung der Ab
hängigkeit geometrischer Gestalten” (Berlin i832), dass
Gründlichkeit und mit dem Zwecke entsprechender
Vollständigkeit zu einem organischen Ganzen zu
samrhengestellt, sodass das mathematische Publikum
dem geschätzten Herrn Verf. zu aufrichtigem Danke
für sein schätzbares Werk verpflichtet ist.
An diesen Dank sei noch die Bitte geknüpft,
dass Herr Sch. dem vorliegenden Buche noch manche
Fortsetzung folgen lasse.
Hannover. L. Kiepert.