Kiepert, über Minimalflächen.
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also
oder weil
vdu—udv — 2hdcp,
ist, so folgt aus Gleichung (26.)
2 Frdcp = — — do = 2c 2 do }
folglich ist
Wenn F eine
Integral von r.
(29.) dtp =
dr
c, dr
r)/ F*. r 2
2t]/ F\t — c\
rationale Function ist, so ist also cp ein hyperelliptisches
§• 9.
Die Minimalflächen lassen unendlich viele Verbiegungen zu, so dass
die verbogenen Flächen wieder Minimalflächen sind, denn setzen wir in den
Gleichungen (1.)
e ia U statt U, e iß V statt V, e~ ia V x statt F 1? e~' ß U x statt l/i,
so ändert sich
F = UVt+UJ
und deshalb auch das Bogenelement ds = Fdo gar nicht, und wir erhalten eine
Minimalfläche, die auf die £?y-Ebene und deshalb auch auf die ursprüngliche
conform abgebildet ist und aus dieser durch Verbiegung entsteht.
Dabei kommen K.e^ a ~ ß ^ und an die Stelle von K und L.
Die Krümmungslinien der Verbiegung haben daher die Differentialgleichung
Kdu 2 = Ldv 2 .e 2 * ß ~ a
und entsprechen nach §. 5. Gl. (20.) den isogonalen Trajectorien auf der
ersten Fläche, welche mit den Krümmungslinien den Winkel k(ß~~ a )
bilden.
§. 10.
Durch jede gegebene Curve lassen sich unendlich viele Minimal
flächen hindurchlegen, die in folgender Weise dargestellt werden können.
Die Curve sei gegeben durch die Gleichungen
(30.) x+iy = G(£), x-iy = öid), 2 - #(£),
wo HG) eine reelle Function ist, während G(jf) und G^) zu einander con-
jugirte complexe Functionen sind.
Journal für Mathematik Bd. LXXXI. Heft 4. 44
Adolf Kiepert in Breslau.
xi. uwuuici, liieune uei ¡aggHgiacnen zweiter
Ordnung und der Raumcurven dritter Ordnung
als Erzeugnisse projectivischer Gebilde. Nach
Jakob Steiners Principien auf synthetischem
Wege abgeleitet. Leipzig, Teubner, 1880. 720 S.
gr. 8°. M. 16.
Jakob Steiner sagt in der Vorrede zu seinem
Hauptwerke „Systematische Entwickelung der Ab
hängigkeit geometrischer Gestalten” (Berlin i832), dass
Gründlichkeit und mit dem Zwecke entsprechender
Vollständigkeit zu einem organischen Ganzen zu
sammengestellt, sodass das mathematische Publikum
dem geschätzten Herrn Verf. zu aufrichtigem Danke
für sein schätzbares Werk verpflicntet ist.
An diesen Dank sei noch die Bitte geknüpft,
dass HerrSch. dem vorliegenden Buche noch manche
Fortsetzung folgen lasse.
Hannover. L. Kiepert.