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Zur Transformationstheorie der elliptischen
Functionen.
Abhandlung 2.
(Vergl. dieses Journal Bd. 87, S. 199—216.)
(Von Herrn L. Kiepert in Hannover.)
Nachdem ich in meiner ersten Abhandlung über die Transformation
der elliptischen Functionen eine Grösse
—1)
f = e
12«
f 2(0
o(
v n
)„(±l)... 0 (i=L <D )
angegeben habe, welche die Wurzel einer verhältnissmässig leicht auf-
zustellenden Transformationsgleichung ist, kommt es jetzt noch darauf an,
alle übrigen Grössen, die bei der Transformation auftreten, als rationale
Functionen von f darzustellen.
Zu diesem Zweck dient eine partielle Differentialgleichung, welche
man aus der von Jacobi im vierten Bande dieses Journals (S. 185) gegebenen
erhält, indem man bei ihrer Herleitung nicht die Jacobischen Bezeichnungen,
sondern die von Herrn Weierstrass anwendet.
Eine ähnliche Uebertragung ist schon vor einem Jahre von Herrn
Brioschi ausgeführt worden (Lincei, Vol. II. Serie 3“. 8. März 1878); diese
kann man aber hier nicht benutzen, weil in ihr eine der drei Grössen
c 2 , e 3 bevorzugt wird. Es soll hier vielmehr eine Form ganz neu
abgeleitet werden, so wie sie für die vorliegende Aufgabe am geeignetsten
erscheint. Dies hielt ich schon deshalb für rathsam, weil Jacobi von
der oben erwähnten Differentialgleichung selbst keine Entwickelung ge
geben hat *).
Aus der partiellen Differentialgleichung, die hier aufgestellt werden
soll, folgt dann, dass alle zur Transformation nothwendigen Grössen lineare
*) Die allgemeinsten hierher gehörigen Formeln finden sich bei Eisenstein (dieses
Journal Bd. 35, S. 147—152). Vergl. auch Enneper, Ellipt. Functionen, S. 372—388.
Journal für Mathematik Bd. LXXXVIII. Heft 3. 27
ajl. vjviiiuici, ± neune uer woernacnen zweiter
Ordnung und der Raumcurven dritter Ordnung
als Erzeugnisse projectivischer Gebilde. Nach
Jakob Steiners Principien auf synthetischem
Wege abgeleitet. Leipzig, Teubner, 1880. 720 S.
gr. 8°. M. 16.
Jakob Steiner sagt in der Vorrede zu seinem
Hauptwerke „Systematische Entwickelung der Ab
hängigkeit geometrischer Gestalten” (Berlin i832), dass
Gründlichkeit und mit dem Zwecke entsprechender
Vollständigkeit zu einem organischen Ganzen zu
sammengestellt, sodass das mathematische Publikum
dem geschätzten Herrn Verf. zu aufrichtigem Danke
für Sein schätzbares Werk verpflichtet ist.
An diesen Dank sei noch die Bitte geknüpft,
dass Herr Sch. dem vorliegenden Buche noch manche
Fortsetzung folgen lasse.
Hannover. L. Kiepert.