Zur Transformation der elliptischen Functionen.
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Für q — 2 z. B. giebt es nach Riemann (Seite 116 der ges.
Werke) solche Hülfsgrössen £, für welche die Gleichungen (1) in Bezug
auf J und J nur vom zweiten Grade werden, und andere Hülfsgrössen
rj, für welche die Gleichungen
(2) F 2 {rj,J)= 0 und F 3 {rj,J) = 0
in Bezug auf J und J vom dritten Grade sind. Hierbei besteht
zwischen £ und rj eine Gleichung, welche in Bezug auf £ vom dritten
und in Bezug auf rj vom zweiten Grade ist. Ausserdem sind nicht nur
| und rj rationale Functionen von J und J, sondern auch J uud J
sind rationale Functionen von £ und g, oder, was auf dasselbe hinaus
kommt, sie sind rationale Functionen von £ und von der Quadratwurzel
aus einer Function fünften oder sechsten Grades von £.
Ist q > 2 und gerade, so kann man den Grad der Gleichungen
(1) nach Riemann auf -i-(p-j-2), und ist q > 2 und ungerade, so
kann man den Grad auf — (q + 3) herabdrücken. In besonderen
Fällen erniedrigt sich der Grad der Gleichungen (1) sogar noch weiter.
Eine solche Hiilfsgrösse £ möge in dem Folgenden ein „Parameter“
und der Grad der Gleichungen (1) in Bezug auf J und J möge der
„Charakter“ des Parameters £ genannt werden.
Gelingt es also, Parameter mit möglichst niedrigem Charakter zu
bestimmen, so erkennt man ohne Weiteres, wie sehr das Transforma
tionsproblem dadurch vereinfacht werden kann, denn der Grad der
Gleichungen, durch welche die Beziehung zwischen J und J gegeben
wird, ist wesentlich kleiner als bei den Gleichungen, welche man bisher
zur Vermittelung dieser Beziehung benutzte.
Uabei ist es für zusammengesetzte Transformationsgrade gar
nicht nöthig, von der Herstellung der Gleichungen (1) auszugehen,
man kommt vielmehr weit schneller zum Ziele, wenn man mehrere
Parameter mit möglichst niedrigem Charakter bildet, die Form der
Gleichungen feststellt, welche zwischen je zweien unter ihnen besteht,
und die noch unbestimmten Zahlcoefficienten dadurch ausrechnet, dass
man die beiden Parameter nach steigenden Potenzen von h n = z ent-
beiläufig um die Aufstellung der zwischen J und J bestehenden Gleichung
handelt. Immerhin besteht zwischen diesen Arbeiten und meiner Untersuchung
eine Uebereinstimmung im Princip: hier wie dort handelt es sich darum, bei der
Construction von Gleichungssystemen auch im Falle höheren Ranges den Anschluss
an die Theorie der algebraischen Functionen zu bewahren, andererseits geeignete
Irrationalitäten der eigentlichen Theorie der elliptischen Functionen zu entnehmen.
Vergl. insbesondere die Dissertation von Herrn Fricke (Leipzig 1886): Uéber
Systeme elliptischer Modulfunctionen von niederer Stufenzahl.
1*
Mathematische Wissenschaften.
H. Schröter, Theorie der Oberflächen zweiter
Ordnung und der Raumcurven dritter Ordnung
als Erzeugnisse projectivischer Gebilde. Nach
Jakob Steiners Principien auf synthetischem
Wege abgeleitet. Leipzig, Teubner, 1880. 720 S.
gr. 8°. M. 16.
Jakob Steiner sagt in der Vorrede zu seinem
Hauptwerke „Systematische Entwickelung der Ab
hängigkeit geometrischer Gestalten” (Berlin i832), dass
296
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schreiben ist, dass sich der Herr Verf. auf die Unter
suchung der Flächen zweiter Ordnung und der
Raumcurven dritter Ordnung beschränkt hat. Nur
im letzten Paragraphen findet sich eine kurze An
deutung über das Vorkommen einer Fläche dritter
Ordnung, insofern sie der geometrische Ort für die
Pole einer Ebene in Bezug auf die sämmtlichen
Flächen eines Flächenbündels zweiter Ordnung ist.
Dagegen sind alle Untersuchungen, welche sich aut
die Flächen zweiter Ordnung und auf die Raum
curven dritter Ordnung beziehen, mit rühmenswerter
Gründlichkeit und mit dem Zwecke entsprechender
Vollständigkeit zu einem organischen Ganzen zu
sammengestellt, sodass das mathematische Publikum
dem geschätzten Herrn Verf. zu aufrichtigem Danke
für sein schätzbares Werk verpflichtet ist.
An diesen Dank sei noch die Bitte geknüpft,
dass Herr Sch. dem vorliegenden Buche noch manche
Fortsetzung folgen lasse.
Hannover. L. Kiepert.