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Kleinere Mitteilungen.
Wir erhalten daher die Differentialgleichung
Xdx Ydy
X' ~ F' ‘
Eine Verallgemeinerung des Euler’sehen Verfahrens liegt sehr nahe;
sie scheint aber noch nicht bekannt zu sein. Es sei die Gleichung der ge
gebenen Curven, in Polarcoordinaten ausgedrückt:
= 0»
wo r der Radius vector und t der Winkel desselben mit der Anfangsrichtung
ist. Die Coordinaten der gesuchten Curven (d. h. der rechtwinkligen Tra-
jectorien) seien dagegen q und r. Ferner sei a der Winkel, den die Tan
gente im Punkte r, t an eine der gegebenen Curven mit dem zugehörigen
Radius vector bildet, und ß der Winkel, den die Tangente an die Trajec-
torie im Punkte q, x mit dem zugehörigen Radius vector bildet; dann ist
dt d x
* 9 “ =r Tr’
und die Bedingung, dass diese beiden Tangenten auf einander senkrecht
stehen:
, . a . . dt dx
i + /i,«#(3 = l + r-. e -=o.
Dies giebt
2)
df df dx
dt V dr Q dq~~ ’
Setzen wir in
dieser Gleichung noch
T — t, q = r,
so erhalten wir die Differentialgleichung der gesuchten rechtwinkligen
Trajectorien.
Um nun zu solchen Differentialgleichungen zu gelangen, die sich in-
tegriren lassen, wenden wir ein ganz ähnliches Verfahren an, wie Euler
es für rechtwinklige Coordinaten angewendet hat. Wir setzen
f(r, l) = R+ T,
wo R eine Function nur von r, und T eine Function nur von t ist;
folgt aus Gleichung 2)
T'-rR' Q ( ^- = 0
dq
oder
2 a)
Setzen wir hierin noch
dx dq
T'~7qR"
dann
T — t, q = r,
so können wir die Differentialgleichung stets integriren, sobald R eine
rationale Function von r und T eine rationale Function von t oder von
cost und sin t ist.