Full text: Die Anwendung des Elektromagnetismus mit besonderer Berücksichtigung der Telegraphie

Die magnetisirende Kraft; die Dimensionen des Eisenkerns. 
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Dass liier das quadratische Verhältniss der magnetisirenden 
Kraft auftritt, hat darin seinen Grund, dass die Anziehung durch die 
Wechselwirkung zwischen Magnetismus des Kernes und magnetisirender 
Kraft bedingt ist, denn mit dem Wachsen des Letzteren ist zugleich eine 
Verstärkung des Magnetismus des Kernes verbunden, die jenem propor 
tional ist. Wird dagegen die Anziehung auf einen gesättigten Stahl 
magneten ausgeübt, so ist die Anziehung nur einfach der mag 
netisirenden Kraft proportional. 
3. Die Dimensionen des Eisenkerns. Der Einfluss, den verschiedene 
Formen von Magnetkernen auf den Magnetismus ausüben, ist aus dem 
einfachen Grunde noch nicht in einem alle Fälle umfassenden Gesetz 
ausgesprochen, weil die Formen der Magnete so mannigfach sind. Hier 
von überzeugt man sich durch die von Nickles gegebene Darstellung 
der Magnetformen. 1 ) Es leuchtet ein, dass ein für alle gemeinsames 
Gesetz nicht leicht aufgestellt werden kann. Wir beschränken uns auf 
die Mittheilung der Gesetze, welche bis jetzt über einfache gerade Stahl 
magnete und Hufeisen bekannt sind, deren Querschnitt auf ihrer ganzen 
Länge derselbe bleibt, Bei Magneten dieser Art ist dann besonders die 
Dicke und Länge der Kerne zu betrachten. 
In Bezug auf den Durchmesser der Magnete haben die Versuche zu 
folgenden Resultaten geführt, 2 ) 
1. „Der freie Magnetismus massiver Eisenkerne von 
gleicher Länge ist unter übrigens gleichen Bedin 
gungen den Wurzeln der Durchmesser dieser Cy lind er 
proportional.“ 
2. „Die Anziehung solcher Kerne ist ihren Durchmes 
sern proportional.“ 
Dass der Magnetismus überhaupt von der Dicke eines Elektromag 
neten abhängen muss, folgt einfach aus der Theorie des Magnetismus, 
denn es leuchtet ein, dass die Wirkung nach aussen um so grösser sein 
muss, je mehr einzelne Moleküle gerichtet werden. Aus derselben theo 
retischen Betrachtung folgt nun auch, dass hohle Magnetkerne geringe 
ren Magnetismus geben müssen, als massive, allein es steht darüber 
kein einfaches Gesetz fest, weil es schwierig ist, die Vertheilung des 
Magnetismus im Querschnitte eines Kernes zu prüfen. Zwar hat man 
den Magnetismus eines Kernes geprüft, der aus einer Anzahl in einander 
geschobener Hülsen bestand, allein abgesehen davon, dass mehrere 
L Nicklès, Ueber die Form der Magnete. 
2 ) Dub, Elektron!, pag. 197.
	        
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