Watson; Wheatstone’s erster Apparat.
209
§2.
Geschwindigkeit der Reibungselektricität.
1. Watson. Die Geschwindigkeit, mit der ein Zeichen auf grosse
Entfernung hin mittelst der Elektricität zur Erscheinung kommt, hängt
einerseits von der Schnelligkeit, mit der die Elektricität den Weg durch
läuft, andererseits aber von der Zeit ab, die der Apparat gebraucht, um
die Veränderung, die er erfährt, durchzumachen, und in einen anderen
Zustand versetzt zu werden.
Die Geschwindigkeit, mit der der Weg zurückgelegt wird, ist aber
wieder einerseits von der Substanz des Leiters, den die Elektricität durch
läuft, andererseits von der Umgebung desselben abhängig, wie die Folge
dies klarer heraussteilen wird.
Alle Messungen, welche vor Wheatstone versucht waren, hatten
zu dem Resultate geführt, dass die Geschwindigkeit der Elektri
cität grösser sei, als nach den angewandten Methoden zu messen mög
lich war. Erfolge der Art gaben Messungen von Watson, als er im
Jahre 1747 einen Funken durch eine Strecke von 4 engl. Meilen sandte.
Die Lichterscheinung zeigte sich zu Anfang und zu Ende der Leitung
scheinbar vollkommen gleichzeitig.
„Wir dürfen nicht über das Resultat erstaunen“, sagt Wheat
stone 1 ), „da wir wissen, dass das Auge eine Reihe leuchtender Gegen
stände, die in Zwischenzeiten von einem Achtel oder Zehntel einer
Sekunde auf einander folgen, nicht mehr von dem gleichzeitigen Er
scheinen derselben unterscheiden kann, und dass deshalb selbst mit
einem Bogen von vier Meilen eine Geschwindigkeit von ein Paar Meilen
in der Sekunde das Aeusserste sein kann, was sich mit solchen Mitteln
beobachten lässt.“
2. Wheatstone’s erster Apparat. AehnlicheResultate hatte Wheat
stone selbst erhalten, als er die elektrische Entladung an einem rotiren-
den Apparate betrachtete, der in einer Sekunde fünfzig Rotationen voll
führte. Die Fig. 76 stellt den dazu angewandten Apparat dai*.
L Philos. Trans, f. 1835 pt. II. pag. 583; Pogg. Ann. 34 pag. 470.
Dub, Anwend, des Elektromagnetismus.
14