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Vierter Abschnitt. § 2. Geschwindigkeit der Reibuugselektrieität.
täte der Untersuchung auf, zu denen er allerdings nach dem Vorange
henden berechtigt ist:
1. „Die Geschwindigkeit der Elektricität durch einen
Kupferdraht übertrifft die des Lichts (welche 40,000
Meilen in der Sekunde beträgt) durch den planetarischen
Kaum.“
2. „Die Störung des elektrischen Gleichgewichts in
einem Draht, der an seinen Enden mit den beiden
Belegungen einer Leydner Flasche verbunden ist,
schreitet mit gleicher Schnelligkeit von den beiden
Enden aus fort, und trifft in der Mitte des Bogens
zuletzt ein.“
3. „Das Licht der Elektriciät von hoher Spannung hat
noch nicht die Dauer von einem Milliontel einer
Sekunde.“
4. „Das Auge ist fähig, Gegenstände distinct wahrzu
nehmen, welche ihm innerhalb desselben kleinen
Zeitintervalls dargeboten werden.“
Wenngleieh die hier gegebenen Resultate der Bestimmtheit ent
behren, so haben sie doch das Verdienst, nachgewiesen zu haben, dass
überhaupt eine Möglichkeit vorhanden ist, die Stromgeschwindigkeit zu
messen, während alle vorhergehenden Versuche diese Möglichkeit dar-
zuthun nicht im Stande gewesen waren. In neuerer Zeit hat man wie
derholt Untersuchungen in Bezug auf die elektrische Geschwindigkeit
angestellt. Alle hierbei erhaltenen Resultate geben einen kleineren
Werth, als der von Wheatstone gefundene ist; allein es ist dabei vor
allen Dingen zu beachten, dass bei den neueren Untersuchungen die Ge
schwindigkeit des galvanischen Stromes, und zwar unter durchaus
anderen Bedingungen gemessen worden ist. Wir werden später auf
diese anderen Bedingungen wieder zurückkommen und sehen, dass die
selben auch nothwendigerweise ein anderes Resultat ergeben mussten.
Die nächste Untersuchung über die Geschwindigkeit der Elektrici
tät wurde im Jahre 1848 von Walker mittelst der Telegraphenlinien der
Vereinigten Staaten Nordamerika’s angestellt.