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Fünfter Abschnitt. § 6. Telegraphen mit Uhrwerk.
Fig. 117.
Das letztere besteht aus einem Multiplicator M, welcher mit der durch
Pfeile bezeichneten Leitung der Linienbatterie in Verbindung steht. So
bald der Strom dieser Batterie den Multiplicator durchfliesst, wird die um
ihre Achse leicht drehbare Nadel ab in Bewegung gesetzt, und bewirkt
dadurch, dass die an dem vorderen Arme befestigte Gabel in die Queck
silbernäpfe der beiden Ständer taucht und so die nach diesen gehenden
Leitungsdrähte der Lokalbatterie B schliesst. Hierdurch wird der Elektro
magnet rechts durch, dessen Spirale der Strom der Lokalbatterie fliesst,
magnetisch, zieht den Hebel an und dessen Hammer schlägt entweder
gegen die Glocke G, oder hebt den Sperrhaken eines Uhrwerks aus, wel
ches dann eine Glocke ertönen lässt. So lange die Linienbatterie ge
schlossen bleibt, verharrt nun Alles in der eben beschriebenen Stellung,
und die Glocke hat in der Art, wie die Figur zeigt, nur einen Schlag hören
lassen, wogegen sie bei einem Uhrwerk jetzt immer fort tönt. Eine Un
terbrechung des Linienstromes öffnet auch die Lokalbatterie, und eine
neue Schliessung wiederholt den eben beschriebenen Vorgang. Man sieht
also, dass man, Falls das Läutewerk immer fort tönen soll, den Linien
strom immer geschlossen halten muss, wenn ein Uhrwerk vorhanden
ist, dagegen schnell hinter einander öffnen und schliessen muss, wenn eine
Einrichtung wie hier in der Zeichnung, d. h. ohne Uhrwerk, vorhanden ist.
Durch die Anwendung des Relais wird also die Thätigkeit der Linien
batterie auf die einer Lokalbatterie übertragen, und man nennt daher
auch w r ohl das Relais den Uebertrager.