Die Zeigertelegrapheu.
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Zu den Mängeln gehört vor Allem der, dass die Zeichen, zum Un
terschiede von dem später zu besprechenden Schreibtelegraphen, sich
dem Auge des Beobachters nur ganz vorübergehend darbieten, wodurch
viel häufiger Irrthümer hervorgerufen werden, als im anderen Falle.
II.
Die elektromagnetischen Zeigertelegraphen.
§• 2.
Der Zeigertelegraph. von Siemens und Halske.
1. Die Zeigertelegraphen. Bei der Frage nach dem vortheilhafte-
sten Telegraphen, der für einen bestimmten Zweck zu wählen sei, kom
men verschiedene Umstände in Betracht, die je nach dem Ueberwiegen
des einen oder anderen die Wahl bestimmen. Die Bequemlichkeit, die
Geschwindigkeit und die Sicherheit des Telegraphirens sind die drei
Hauptgesichtspunkte, welche die Art des Telegraphen bedingen. Be
sonders entscheidet bei der Wahl zwischen Zeiger- und Schreibtelegra
phen einer dieser Punkte. Während die Zeigertelegraphen auf dem
Princip beruhen, dass die Depeschen durch Anzeigen der gewöhnlichen
Buchstaben des Alphabets buchstabirt werden, reiht man bei den
Schreibtelegraphen andere für die Buchstaben festgesetzte Zeichen auf
einem Papierstreifen neben einander, die erst erlernt werden müssen.
Daraus folgt, dass, während nach Kenntniss der sehr einfachen
Manipulation sogleich ein Jeder mit einem Zeigertelegraphen zu tele-
graphiren im Stande ist, die Schreib- oder Drucktelegraphen erst nach
Erlernung der Schriftzeichen und deren Herstellung benutzt werden
können. Wäre also die Bequemlichkeit der einzige Gesichtspunkt, so
würde man sicher nur Zeigertelegraphen anwenden. Ein zweiter Ge
sichtspunkt ist aber die Geschwindigkeit, wozu dann nach Ueberwin-
dung der Schwierigkeit, die das Erlernen des Telegraphirens bereitet,
noch die grössere Zuverlässigkeit kommt. Grössere Schnelligkeit und