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Erster Abschnitt. § 4. Der galvanische Strom.
der die frühere Stellung einnimmt. Dann ist der Widerstand des unbe
kannten Körpers gleich dem bekannten Widerstande des später einge
schalteten Körpers.
4. Widerstandsmesser oder Rheostaten. Wir haben bei diesen Mes
sungen das Bediirfniss der bekannten, gegebenen Widerstände kennen
gelernt, mittelst deren man unbekannte Widerstände bestimmt. Die
Apparate hierfür nennt man Widerstandsmesser oder Rheostaten. Diese
Widerstandsmessungen erforderten nicht allein bestimmte, festgestellte
Widerstände, sondern es stellte sich auch das Bediirfniss heraus, diese
Widerstände den zu messenden anzupassen, deshalb sind denn auch die
hier erforderlichen Apparate zweifacher Art. Sic bestehen in Rheosta
ten und Widerstandsrollen oder Widerstandssäu 1 en.
Es existirt einRheostat von Wheatstone 1 ), von Jacobi 2 ) und von
Poggend orff 3 ), der den seinigen Rlieocord genannt hat. Diese Rheostaten
haben später mannigfache Abänderungen und Verbesserungen erfahren.
DieFig. 24 stellt den Rheostaten von Wheatstone dar. Er beruht aut dem
Fig. 24.
Prinzip, dass neben einander sich zwei mittelst Kurbeln drehbare Rollen
befinden, deren eine aus Metall, und deren andere ans einem nicht lei
tenden Körper, Marmor, Holz oder dergl. besteht. Beide haben auf
ihrer Oberfläche sich nebeneinander windende Schraubengänge, in denen
ein Neusilberdraht sich auf der ganzen Länge eines dieser Oylinder aufwin
det. Ist dieser Neusilberdraht, der nebenbei bemerkt, sehr schlecht leitet,
auf die Holzrolle aufgewickelt, so muss ein an dem einen Ende eingeleiteter
Strom die ganze Drahtlänge durchlaufen. Wickelt man nun den Draht von
der Holzrolle auf die Metall-(Messing-) Rolle, so wird der Widerstand, den
dieser Draht bietet, immer geringer, weil die auf den Messingcylinder
aufgewickelten Windungen ausgeschlossen werden. denn von ihnen aus
') Phil. Trans. 1848 II.pag. 309; Pogg. Arm. f>2 pag. »00. 2 ) Pogg. Ann. 54 pag. 340.
:! ) Pogg. Ann. 52 pag. 511.