Full text: Die Anwendung des Elektromagnetismus mit besonderer Berücksichtigung der Telegraphie

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Erster Abschnitt. § 4. Der galvanische Strom. 
Standes, weil der specifische Widerstand des Kupfers bei verschiedenen 
Graden der Härte und Spannung so sehr verschieden ausfällt, dass 
Thomson 1 ) bei verschiedenen Kupferdrähten und Blechen Widerstände 
beobachtete, die sich im Verhältniss von 7,6 zu 22,6 änderten. 
Siemens hat deshalb in neuester Zeit 2 ) ein Quecksilber- 
Prisma von l m Länge und 1 Querschnitt bei 0° als Ein 
heit des Widerstandes vorgeschlagen. 
Das Quecksilber eignet sich aus verschiedenen Gründen besser wie 
viele andere Körper zu einer Maasseinheit, denn: 
1. das Quecksilber ist mit grosser Leichtigkeit in ausreichender, fast 
vollkommener Reinheit zu erhalten. 
2. Es hat, so lange es flüssig ist, keine verschiedene, seine Leitungs 
fähigkeit modificirende Molekularbeschaffenheit. 
3. Sein Widerstand ist weniger als der der einfachen Metalle von Tem- 
peraturveränderangen abhängig. 
4. Sein specifisclier Widerstand ist sehr bedeutend, wodurch die Ver 
gleichungszahlen sehr klein und daher bequem werden. 
Setzen wir nämlich den Widerstand des Quecksilbers = 1, so ist 
der des weichen Silbers bei 0° = 64,38, 
n n n Kupfers „ „ = o 2,013, 
v v n Messings „ „ 16,<>, 
„ „ harten Platins „ „ = 8,24. 
9. Die elektromotorische Kraft. Um die Wirkung zweier Säulen mit 
einander vergleichen zu können, ist es nothwendig, auch die elektro 
motorischen Kräfte derselben zu bestimmen. Hierzu bietet ebenfalls das 
Ohm’sehe Gesetz die Mittel, und es führen verschiedene Methoden zum 
Ziele, deren einige von Fechner 3 ), von Ohm 4 ) und von Wheatstone 5 ) 
angegeben sind. Ausserdem hat Poggendorff t; ) noch eine Methode 
zur Bestimmung der elektromotorischen Kraft der inconstanten Säulen 
angegeben. Wir heben hier als die einfachste und bequemste die von 
Wheatstone gegebene Methode hervor, welche wie die früher von ihm 
erwähnte Methode zur Bestimmung des Widerstandes darauf beruht, 
den vorhandenen Messapparat mittelst der zu vergleichenden Elektro 
motoren und eingeschalteten Widerstände auf dieselbe Angabe der Strom 
stärke zu bringen. 
J ) Thomson, Phil Mag. (4) T. XV. pag - 472; Wiedemaim, Galvanismus pag. 159. 
-) Pogg.Ann.110 pag.l. a ) Pogg.Aim.45 pag. 232. R Schweigg. Journ. 58 png.41G. 
•’) Phil Trans. 1843II. pag. 31 3; Pogg.Ann. 62 pag. 518. *>) Pogg. Aun. 54 pag. 161.
	        
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