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Grundgleichungen des allgemeinsten
[Kap. IV.
gebbare Werthe hatte, d. h. sie galt, sofern die Fläche 5 die
Stromcurve nicht schnitt. Indem wir die Tlieilfelder, welche
den einzelnen Stromfäden entsprechen, superponiren, er
kennen wir, dass dieselbe Gleichung auch für das Feld
einer beliebigen Strömung bestehen muss, und zwar zu
nächst ausserhalb der durchströmten Leiter. Wir haben
aber jetzt vorausgesetzt, dass das Feld M überall, auch
im Leiter selbst, bestimmte endliche Werthe hat. Wir dürfen
und wollen daher annehmen, dass auch die Gleichung (16)
ohne jede Beschränkung gültig ist. Auch diese Gleichung
ist ihrem Wesen nach eine Differentialgleichung; sie erscheint
in der Form einer solchen, sobald wir unter S die Oberfläche
eines Yolumelements dx verstehen. Die linke Seite von (16)
wird dann proportional mit dx (vgl. S. 35); bezeichnen wir
den Factor von dx, d. h. die Anzahl von Kraftlinien, welche
von der Volumeinheit ausstrahlen oder die „Divergenz“
der Kraftlinien, durch so entsteht
r((iM) = 0 (16')
als allgemeinste Form der fraglichen Differentialgleichung.
Specielle Formen entstehen, sobald wir ein bestimmtes
Volumelement, d. h. ein bestimmtes Coordinatensystem zu
Grunde legen. In rechtwinkligen Cartesisclien Coordinaten
x, y, & lautet sie:
ix W + Ty b M v> + Tz W = ° • ( 16 ")
Durch (16) ist zugleich ausgesprochen, dass insbesondere auch
für jedes Flächenelement die Function F s {(iM) — 0 sein
soll, d. h. dass die Polarisation yM an keiner Fläche eine
normale Unstetigkeit besitzt.
Zu (H) und (16) kommt noch die Voraussetzung, dass
in unendlicher Entfernung r das Product Mr 2 nicht unend
lich ist. Diese Daten nun genügen, um das Feld M eindeutig
zu bestimmen, wenn die Werthe A überall gegeben sind.
Dieser Satz ist ein specieller Fall eines allgemeineren Satzes,
den wir sogleich beweisen werden.
Den vorstehenden Gleichungen stellen wir diejenigen