Bereits zum Kongreß in London war 1960 von Zeiss die RMK A 15/23 mit sogenannter A-
Charakteristik herausgebracht worden. Die Kammer gestattete es, Pan- und Infrarotmaterial sowie
Färb-, Orthozonal- und Camouflage Detection-Film mit dem gleichen Aufnalimeobjektiv, und zwar
ohne Umstellung, zu verarbeiten [11]. Im Beriditszeitraum folgten die RMK A 30/23 (für Stadt
befliegungen und Bildplanherstellung), die RMK A 60/23 (für spezielle Aufgaben) und neuerdings
die RMK A 21/23 sowie die RMK AR 15/23, letztere für die Präzisions-Photogrammetrie zwecks Er
fassung von Filmdeformationen und -Unebenheiten mit einem sogenannten Reseau ausgerüstet.
Um einwandfreie Bild- und Streifenlage zu ermöglichen, wurde bei Zeiss für die Sicht
navigation das sogenannte Navigationsteleskop entwickelt. Das Gerät kann in jedes Bildflugzeug
leicht eingebaut werden [12].
Für terrestrische Arbeiten schließlich wurde die Zeiss-Stereomeßkammer mit Zusätzen aus
gestattet, welche die verschiedensten Stellungen von Basis und Aufnahmeachsen zulassen. Das
Gerät hat sich bei Verkehrsunfall-Aufnahmen [3], Architektur-Vermessungen sowie bei Bau
ingenieur-Aufgaben bewährt.
3. Theoretische und praktische Untersuchungen
Bildflug
Während des Geodätentages in Dortmund war die Frage „Wie lassen sich die Ergebnisse
unserer Bildflüge verbessern?“ aktuelles Thema einer öffentlichen Diskussion am Runden Tisch,
über welche G. Lehmann berichtet [10]. Dem Sorgenkind unserer Bildflieger, dem Bildflugwetter,
haben G. Winkelmann für das Frühjahr 1961 [15] und F. Baatz für das Frühjahr 1962 [1] statistische
Rückblicke gewidmet.
Objekterkennbarkeit
Für die Vorhersage der Objekterkennbarkeit im Luftbild gibt D. Steiner [14] eine einfache
Methode der Reflexionsmessung im Gelände an. H.-K. Meier [11] vergleicht Remissionsmessungen
aus der Luft mit am Boden ausgeführten und findet zum Teil erhebliche Unterschiede zwischen
beiden Verfahren.
Aufnahmegerät
Luftbildgeräte sind häufig, im Gegensatz zu den Auswertegeräten, extremen, schnell wech
selnden Umweltbedingungen ausgesetzt. Die optische und geometrische Qualität des erflogenen
Bildmaterials sollte hierdurch jedoch nicht beeinträchtigt werden. Über Versuche bezüglich Tem
peratur, Unterdrück, Beschleunigung, Schwingung und Stoß wird in [12] berichtet.
Bildgüte
Im Rahmen der Untersuchungen über die Bildgüte gibt E. Heynacher [8] ein neues Verfahren
zur Messung der Kontrastübertragungsfunktion optischer Systeme an. H.-K. Meier untersucht in [12]
die Abhängigkeit der Bildgüte von der Brennweite des abbildenden Systems. Bemerkenswert schließ
lich erscheint der Versuch E. Heynachers, ein Bildgütemaß mit subjektiver Bewertungsskala auf der
Grundlage der Übertragungstheorie aufzustellen [9].
Raumsehen
N. Günther stellt Studien zur Theorie des Raumsehens an [5] und berichtet über einen Versuch
zur Aufstellung einer exakten Theorie des Sehraumes [6]. R. Helmy untersucht in [7] den Einfluß
des Störfaktors bei Stereomessungen mit Anaglyphen.
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