Full text: National reports (Part 2)

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/endung des Luftbildes 
nter denen alle Zweige 
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[35], [36], [87], [99]). Diese Erwartung gilt vor allem audi für die Gruppe der topographischen 
Karten mittleren und kleinen Maßstabes (1 : 50 000 bis 1 : 200 000), deren Bearbeitung auf der Grund 
lage von Luftaufnahmen auch für geographische Methoden ein lohnendes Betätigungsfeld bietet 
([37], [91], [93], [96]). 
Im Bereich der geomorphologischen Forschung erwies sich das Luftbild als be 
sonders wertvoll für die Untersuchung von Küstenveränderungen, Flußverlagerungen und von Vor 
gängen der Bodenerosion. Eine Reihe wichtiger Veröffentlichungen aus dem norddeutschen Küsten 
gebiet, sowohl von geographischer ([42], [108], [109]) als auch von wasserwirtschaftlicher [31] Seite, 
beschäftigt sich mit Problemen der K ü s t e n d y n a m i k, der Analyse von Sturmflut 
wirkungen, der Landerhaltung und Landgewinnung, mit Fragen also, die uns 
in ihrer lebenswichtigen Bedeutung besonders nach der Nordsee-Sturmflut vom 16—17. Februar 1962 
bewußt geworden sind. Zum Thema der Tieflandsströme und Flußmäander trugen 
R. Maack vom Rio Acaray (Brasilien) [62] und E. Reiner aus dem Stromgebiet des Sepik (Neu 
guinea) ([78], [79]) neue Beobachtungen und Kartierungen auf Grund morphologisch-vegetations- 
kundlicher Bildauswertungen bei. Zur Bodenerosion waren schon um 1952 von J. H. Sdiultze 
großräumige Untersuchungen veranlaßt und im thüringischen Schichtstufenland von K. Stübner mit 
Luftbildauswertung durchgeführt worden [114]. Neuerdings sind ähnliche Arbeiten audi im nord 
westdeutschen Raum im Gange (G. Richter [80]). 
Angeregt vor allem durch systematische, vom Geogr. Institut der Universität Zürich aus 
gehende Untersuchungen (Boesdi, Brunnschmeiler, Steiner, Haefner), hat das Luftbild als Hilfs 
mittel für agrargeographische Forschungen auch in Deutschland in den letzten Jahren 
größere Beachtung gefunden. Mit Möglichkeiten der instrumenteilen Verfeinerung der Auswertungs 
methoden beschäftigt sich eine Studie von K. Ruppert und P. Lehmann [85]; praktische Ergebnisse 
eines umfangreichen Tests mit Pan-, Infrarot- und Farbfilmmaterial sind in Kürze von einer Dis 
sertation an der Techn. Hochschule München (Meienberg) zu erwarten. Auch das Landwirtschafts 
ministerium von Nordrhein-Westfalen hat sein Interesse an diesen Methoden bekundet und ein 
entsprechendes Gutachten in Auftrag gegeben. Farbaufnahmen aus niedriger Flughöhe wurden in 
jüngster Zeit zur Untersuchung der Ufervegetation und der Wasserverschmutzung am Bodensee 
von G. Lang (Landessammlungen für Naturkunde, Karlsruhe) mit ausgezeichnetem Erfolg durch 
geführt und ausgewertet. 
Stehen bei der Interpretation der Landnutzung die kurzfristigen, jahreszeitlich bedingten 
Veränderungen im Mittelpunkt, so ist doch das Luftbild auch ein unersetzbares Dokument für 
Landschaftsveränderungen, die im Zeitmaß von Jahren, Jahrzehnten und Jahrhun 
derten sich vollziehen. Die großen Wandlungen beispielsweise, die das Bild mancher mittel- und 
niederrheinischer Agrarlandschaften seit der Jahrhundertwende völlig verändert haben — die tief 
greifenden Wirkungen vor allem des Braunkohle- und Bims-Tagebaus — können auf Grund von 
Luftaufnahmen in jeder Phase verfolgt und exakter als aus topographischen Karten beurteilt 
werden ([103], [104], [60]). Großzügigen Rekultivierungen einerseits [103] stehen trostlose „Land 
schaftsruinen“ andererseits, als unbewältigte Relikte aufgegebener Bergbaubetriebe, gegenüber; 
sie zeigen sich im Luftbild in schonungsloser Klarheit [102] und rufen Maßnahmen der Raum 
ordnung und des Landschaftsschutzes auf den Plan, die freilich nicht das Rad der 
Zeit zurückdrehen können, sondern zukünftigen Entwicklungsmöglichkeiten vorausschauend Rech 
nung tragen müssen [54]. 
Voraussicht und verantwortungsbewußte Planung müssen in besonderem Maße beim Aus 
bau unserer ländlichen Siedlungen und Städte verlangt werden. Das Luftbild 
zeigt ihre Lage im Landschaftsrahmen, ihre heutige Struktur ([109], [117], [23], [24], [51]) und in 
vielen Einzelheiten auch die Grundzüge ihrer historischen Entwicklung ([34], [52]). Nahezu selbst 
verständlich ist es deshalb, daß neben den Geographen und Historikern auch Planungs- und Ver 
waltungsbehörden in zunehmendem Maße von großmaßstäbigen Luftbildern Gebrauch machen, die 
nicht nur den Grundriß, sondern auch die Gliederung des Stadtgebietes in der dritten Dimension 
klar zu überblicken ermöglichen [72]. 
An den Brennpunkten stürmischer Landschaftswandlungen durch Industrialisierung, Bergbau 
und Städteexpansion hat das Luftbild noch eine weitere kulturelle Mission zu erfüllen: Es gilt hier, 
das „Erbe der Vorzeit“ in letzter Minute zu bewahren oder zumindest dokumentarisch
	        
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