24
Zusammenfassend kann gesagt werden, daß sich Luftaufnahmen mit vergleichbaren Objektiven
unterschiedlicher Brennweiten im diskutierten Bereich und unter den erläuterten Bedingungen
bezüglich ihrer Bildqualität nur wenig voneinander unterscheiden werden.
Man wird gut daran tun, dies bei Abschätzungen zu berücksichtigen.
C) Widerstandsfähigkeit gegen Umwelteinflüsse
Im Gegensatz zu den Auswerte-Instrumenten ist das Aufnahmegerät unterschiedlichen und
wechselnden Umweltbedingungen ausgesetzt. Es ist für den Photogrammeter von Wichtigkeit,
daß diese Bedingungen die Qualität der erflogenen Aufnahmen nicht mindern.
Bereits früher ist über Verzeichnungsmessungen berichtet worden, welche bei unterschiedlichen
Temperaturen ausgeführt worden sind [10]. Die Aufnahmeobjektive Topar und Pleogon wurden
danach zunächst bei Zimmertemperatur ( + 20° Celsius) sehr genauen Verzeichnungsmessungen
unterworfen, welche in der Kältekammer bei —20° Celsius nach 3 ständiger Wartezeit wiederholt
wurden. Die beobachteten Verzeichnungsunterschiede bewegten sich innerhalb ±5 [i.
Neuerdings wurden weitere Untersuchungen angestellt. Wiederum wurde die Verzeichnung als
Kriterium herangezogen, da die geometrische Abbildungsgenauigkeit erfahrungsgemäß gegen etwaige
Veränderungen wesentlich empfindlicher reagiert als z. B. die Bildqualität. Die Untersuchungen er
streckten sich auf Temperatur, Unterdrück, Beschleunigung, Schwingungen und Stoß. Es sollte ge
prüft werden, ob die gewählten Bedingungen Schäden oder bleibende Veränderungen, insbesondere an
den Aufnahmeobjektiven, hervorrufen können.
a) Temperatur
Die Prüflinge wurden für 16 Stunden bei —50° Celsius in die Kältekammer eingelagert und an
schließend innerhalb von 15 Minuten in einer Wärmekammer auf +50° Celsius hochgeheizt. Nach
anschließender Abkühlung auf Zimmertemperatur erfolgte die Inspektion. Schäden oder Verzeich
nungsveränderungen konnten dabei nicht festgestellt werden.
b) Unterdrück
Die Prüflinge wurden in eine Unterdruckglocke eingelagert und in dieser der Luftdruck innerhalb
weniger Minuten von 760 mm Quecksilbersäule auf etwa 0,3 mm reduziert. Nach halbstündiger Lage
rung erfolgte die Rückkehr zu 760 mm Quecksilbersäule ebenfalls innerhalb weniger Minuten. Die an
schließende Inspektion zeigte keine Schäden, die bei der Verzeichnungsmessung beobachteten Un
terschiede lagen innerhalb der Meßgenauigkeit.
c) Beschleunigung
Eingehende Untersuchungen wurden auf der Zentrifuge ausgeführt. Erzeugt wurden Beschleuni
gungen bis zu 12 g.
Bild 5 zeigt die Versuchsanordnung. Bei einer Fahrarmlänge von 5,5 Metern entsprach die ge
wünschte Maximal-Beschleunigung einer Drehzahl von 45 Umdrehungen pro Minute. Die Prüflinge
wurden nacheinander in jeder der drei Geräteachsen in Richtung und Gegenrichtung dieser Be
schleunigung mehrere Minuten lang ausgesetzt. Auch hier zeigte die anschließende Inspektion
keinerlei Schäden oder Verzeichnungsänderungen.
d) Schwingung
Für die Schwingungsprüfung stand ein elektromagnetischer Schwingtisch zur Verfügung. Das
Frequenzband zwischen 4 und 3000 Hertz wurde in jeweils 30 Minuten, in Hin- und Rückweg konti
nuierlich, durchfahren und dabei entsprechend den eingesteuerten Amplituden maximale Beschleu
nigungen zwischen 4 und 8 g erzeugt.
Bild 6 zeigt die Versuchsanordnung. Wiederum wurde in jeder der drei Geräteachsen geprüft. Es ist
kein Geheimnis, daß bei derartigen Untersuchungen Resonanzstellen besondere Sorgenkinder sind.
Trotz der an diesen Stellen auftretenden extremen Kräfte haben jedoch alle Prüflinge die Belastungen
ohne Schaden überstanden. Lediglich bei einem Objektiv änderte sich die tangentiale Verzeichnung
um 3-4 Mikron, blieb damit jedoch noch im Rahmen der gesetzten Toleranz von 5 Mikron.