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Bild 10. Topogon, 1 : 6,3, c* = 10 cm WW, Bildformat
18 cmX 18 cm. Fehlerhafte Horizontalparallaxen (in /im)
durch Objektiv-Verzeichnung (reduziert auf Bildebene)
Bild 11. Russar 33, 1 : 9, cjc = 10cm WW, Bildformat 18 cmX
18 cm. Fehlerhafte Horizontalparallaxen (in m/i) durch Ob
jektiv-Verzeichnung (reduziert auf Bildebene)
Die Gleichung (6) bewirkt die Bestimmung einer Kammer-
konstanten so, daß im zugehörigen Modellpunkt keine Höhen-
aufbiegung vorhanden ist. Führt man die Berechnung von dc 0
über mehrere Punkte des Gemeinsamkeitsgebietes aus, so
erhält man schließlich dc 0 in einem Ausgleichsverfahren mit
der Bedingung, daß die Quadratsumme der im Modell auf
tretenden Höhenaufbiegungen ein Minimum wird. Bei den
durchgeführten Berechnungen benutzten wir ein nach Bild 5
angeordnetes Punktegitter und nahmen bei einem Bildformat
von 18 cmX 18 cm eine Basis von 6 cm an.
Die für die untersuchten Objektivtypen gefundenen Werte
für die Kammerkonstante wichen im Maximum um einige
Hundertstelmillimeter von jenen ab, die durch die im Bild 4
gekennzeichnete Berechnungsmethode erhalten wurden, wobei
der zweite Abszissendurchgang für r' = 60 ••• 70 mm gesetzt
worden war.
Nachdem die Kammerkonstante nach der angegebenen Methode
an Hand in der Literatur veröffentlichter Verzeichnungs
kurven*) bestimmt worden war, sind nach (4) die Restver
biegungen eines ebenen Modells (Format 18 cmX 18 cm, Basis
im Bild 6 cm) berechnet worden. Die nachfolgenden Bilder
zeigen diese Auswertungen in Höhenliniendarstellung für auf
die Bildfläche reduzierte Horizontalparallaxen.
Diese Methode läßt sich auf Aufnahme- und Auswerteobjektive
in gleicher Weise anwenden. Liegen solche Ergebnisse für eine
zur Anwendung kommende Kombination Aufnahme—Aus
werteobjektiv vor, so kann durch Addition in den zur Be
stimmung herangezogenen Modellpunkten (vgl. Bild 5) die
effektiv wirksame Modelldeformation erhalten werden. Solche
Übersichten können geeignet sein, einmal Aussagen über die
Zweckmäßigkeit einer solchen Kombination und zum anderen
über die Notwendigkeit der Verwendung von Kompensations
platten zu geben. In diesem Zusammenhang sei darauf hinge
wiesen, daß ein solches Vorgehen auch auf Auswertegeräte mit
mechanischer Projektion übertragen werden kann. Lenker
durchbiegungen, Führungsfehler des Prismenwagens u. a.
verursachen ebenfalls Projektionsfehler, deren rotations
symmetrischer Anteil als „Quasi-Verzeichnung“ aufgebaut
und den vorstehend gegebenen Bedingungen unterworfen
werden kann.
*) Die Entnahme der Verzeichnungskurven aus der Literatur
müßte bei einer praktischen Anwendung ersetzt werden durch
Benutzung der individuellen Verzeichnungskurve des zu
untersuchenden Meßobjektivs. Hierdurch können sich ganz
beträchtliche Veränderungen der mitgeteilten Darstellungen
ergeben.