Full text: Commissions I and II (Part 3)

t stark überhöht auf. Durch Einführung der Zeit als Abszisse 
werden die Zerrungen infolge Längssehwingungen eliminiert. 
Das aufgetragene Schwingungsbild sagt nun wesentlich 
mehr als das Originalbild aus und bildet die Grundlage für 
die Weiterberechnung. 
3.2.2. Longitudinalschwingungen 
Die in Flugrichtung wirksamen Schwingungen lassen sich 
erst nach einigen Umrechnungen ausmeßbar darstellen. 
Wir bestimmen zunächst den Anteil der linearen Bildwanderung 
(5j. Unter der Annahme, daß sich Dehnungen und Stauchun 
gen über gewisse Zeiträume hinweg aufheben, erhalten wir 
<S 4 , indem wir die Gesamtlänge der Abbildung durch die An 
zahl der beinhalteten Intervalle dividieren: 
Wir berechnen die einzelnen Inter vallängen zu 
Ax'^x'i — x'i_x (3) 
und finden für jedes die Summe der schwingungsbedingten 
Bildwanderung zu 
dx{ = Ax{— <5 X (4) 
Um das endgültige Schwingungsbild auf eine einheitliche 
Grundlage zu bringen, haben wir noch den Einfluß des Ab 
bildungswinkels zu berücksichtigen (Bild 10). 
Die Punktwanderung in der Bildebene ist bei gleicher angu 
larer Longitudinaldrehung der Kammer mit der Bildkoordi 
nate x' des betrachteten Punktes variabel. Eine harmonische 
Längsschwingung würde sich an den Bildrändern mit größeren 
Amplituden abbilden als in der Bildmitte. Wir beziehen alle 
Schwingungen auf den Bildhauptpunkt und finden die auf 
diesen reduzierten Werte öx’ 0 zu 
öx' oi = öxi • cos * 2 T£ *) (5) 
Wir addieren nun sämtliche öx' 0 auf und tragen die erhaltenen 
Werte 
i 
x i = x i + 2 <5 x 0 ' 
l 
wieder in Abhängigkeit von t überhöht auf. xf ist eine will 
kürliche Anfangsgröße. 
3.2.3. Auswertung der graphischen Schwingungsbilder 
Die Auftragungen der transversalen und longitudinalen 
Schwingungen werden nunmehr zur Entnahme der A und / 
verwendet, die ihrerseits nach den Geschwindigkeitsformeln 
(Bild l) 2 ) zur Bestimmung der maximalen Bildwanderungen 
dienen. 
Es gilt zunächst, die einzelnen Frequenzen voneinander zu 
trennen. 
Die durch Rollbewegungen des Flugzeuges erzwungenen Schwin 
gungen ö 2 sind so langperiodisch, daß sie leicht in Form einer 
ausgleichenden Kurve abgetrennt werden können. Die diese 
überlagernden Schwingungen können entweder durch aus 
x ) Gleiches gilt für Transversalschwingungen, wenn die Licht 
spur nicht durch den Bildhauptpunkt läuft, sondern um r 
verschoben ist. Nur ist hier r konstant, so daß alle Ampli 
tuden in gleicher Weise zu groß sind. 
2 ) Für Längsschwingungen fällt bei Vmax der Faktor cos 2 r 
infolge der unter 3.2.2. beschriebenen Reduktion fort. 
gleichende Kurven im Schwingungsbild selbst oder aber nach 
Auftragung der Ordinatendifferenzen ermittelt werden. 
Das Abteilen einzelner Frequenzen wird um so schwieriger, 
je geringer die Unterschiede in Frequenz und Amplitude sind, 
Bild 11 zeigt die Reduktion auf zwei Vibrationen d 3 ^ und 
d 3 2 . Man erkennt, daß <5 3 2 offenbar aus zwei Frequenzen 
zusammengesetzt ist, die sich nicht weiter scheiden lassen. 
Die Amplituden werden direkt entnommen, die Frequenzen 
ergeben sich durch die Bestimmung des Zeitraumes zwischen 
zwei gleichsinnigen Amplituden oder Nulldurchgängen. 
Für aperiodische stoßerregte Schwingungen wird es im 
allgemeinen genügen, die erste halbe Schwingung zu ver 
wenden und mit A 0 und/e nach den Geschwindigkeitsformeln 
der harmonischen Schwingung zu rechnen. 
Da die Eintragung der ausgleichenden Schwingungskurven 
nicht ohne eine gewisse Subjektivität erfolgen kann, sollte 
man A und / nur an solchen Stellen entnehmen, an denen die 
betreffende Schwingung bereits in der Originalauftragung ein 
deutig ist. 
Die erhaltenen Maximalgeschwindigkeiten schließlich er 
geben durch einfachste Umrechnung auf die in Frage kommen 
den Belichtungszeiten die zu erwartenden maximalen Bild 
wanderungen. 
3.3. Zusätzliche Hilfsmittel 
Es wird im allgemeinen von Interesse sein, sich neben der 
Bestimmung der ö{t)-Schwingungen ein Bild über die Er 
regerschwingungen d 0 {t) zu machen. 
Die angularen Schwingungen und Stöße der Flugzeugzelle 
werden zweckmäßig durch eine zusätzliche eingebaute starre 
Kammer erfaßt. Um einen Zusammenhang zwischen den 
jeweils korrespondierenden Meßbildern der Meßkammer und 
der starren Kammer zu erhalten, wird am Boden neben der 
Leuchtquelle im Moment des Überfluges ein zusätzliches Licht- 
signal, etwa in Form eines Elektronenblitzes, zur Markierung 
eines bestimmten Intervalles erzeugt. 
Die Registrierung der linearen Schwingungen kann optisch 
nicht erfolgen, es ist jedoch möglich, durch an Kammer und 
Flugzeugzelle angebrachte mechanische Schwingungsschreiber 
Aufschlüsse zu erhalten. 
4. Schlußfolgerungen 
Das beschriebene Verfahren bietet die Möglichkeit, auf ein 
fache Weise die angularen Kammerschwingungen zu bestim 
men. Die unter Abschnitt 3 aufgestellten Forderungen werden 
erfüllt, soweit man von einigen nicht erfaßten Ursachen ab 
sieht, die sich durch die Adaption der Kammerfunktion an 
das Verfahren ergeben. Da einige Erregerschwingungen in 
ihrem Auftreten und Verhalten von atmosphärischen Be 
dingungen abhängen, wird es unzureichend sein, den Testflug 
nur bei einer Wetterlage durchzuführen. Die Abhängigkeit 
der Luftturbulenz von der Flughöhe ruft zwar eine gewisse 
Gesetzmäßigkeit hervor, doch kann diese nicht einfach der 
Flughöhe zugeschrieben und als fest angenommen werden. 
Weiterhin ist zu bedenken, daß die Flugbedingungen nachts 
anders sind als am Tage. Inwieweit sich das Verfahren auf 
Tagesflüge unter Verwendung stark infraroter Leuchtquellen 
anwenden läßt, bleibt zu untersuchen. 
Auf jedem Fall hat der Benutzer die Möglichkeit , die Einflüsse 
auf die Bildqualität, die sich durch das Schwingungsverhalten 
der von ihm verwendeten Kombination Luftbildmeßkammer — 
Bildflugzeug ergeben, abzuschätzen und daraus Rückschlüsse 
auf Verbesserungen zu ziehen.
	        
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