Full text: Commissions I and II (Part 3)

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A und B seien in der Tabelle auf Seite 30 weitere durch den 
Verfasser ermittelte Eigenschaftsgrößen angegeben: 
Die Angabe der Empfindlichkeit für bildmäßiges Aufnahme 
material ist die einzige standardisierte Eigenschaftskennzahl. 
Als Empfindlichkeitskriterium werden bei den meisten Stan 
dards erreichte Schwärzungswerte im Schwellenbereich oder 
wenig darüber verwendet. Durch ihre Lage im Bereich der 
Unterbelichtung, in dem gerade noch eine Abbildung statt 
findet, sind sie für die Belange der Luftbildfotografie nur be 
dingt brauchbar. Infolge der oben gezeigten Abhängigkeit des 
Auflösungsvermögens von der Belichtung ist es notwendig, 
den Abschnitt der Schwärzungskurve mit dem höchsten Auf 
lösungsvermögen zu benutzen, wenn der Informationsgehalt 
des Negatives ein Optimum sein soll. Aus diesem Grunde wurden 
Kriterien vorgeschlagen ([4], [6], [2]), die das Auflösungs 
vermögen als Grundlage haben. Als einziger bekannter Stan 
dard verwendet der sowjetische GOST-Standard [11] für 
Luftbildmaterialien abweichend zu anderen Materialien einen 
Wert von S = 0,85 über dem Schleier als Empfindlichkeits 
kriterium. Dieser Wert entspricht etwa der Lage des maxima 
len Auflösungsvermögens. 
Durch die Anwendung solcher Kriterien wird insbesondere ver 
mieden, daß Emulsionen mit langem Durchhang bezüglich 
ihrer Empfindlichkeit zu günstig eingeschätzt werden. Dem 
hier vorgeschlagenen Kalibrierungsverfahren für Belichtungs 
messer liegt, wie später gezeigt wird, die optimale Belichtungs 
verteilung innerhalb des 80%-Auflösungsbereiches zugrunde. 
In den Bildern 5 a und 5 b werden die Beziehungen verschie 
dener Empfindlichkeitskriterien (Linie a: DIN [0,1 über 
Schleier], Linie c: 80% AV max , Linie d: AV max ) zueinander 
verdeutlicht, insbesondere die unterschiedliche relative Emp 
findlichkeitszunahme mit steigender Gradation, sowie die 
unterschiedliche Charakteristik der Emulsionen A und B. 
Emulsion B ist eine Emulsion mit langem Durchhang. Dies 
drückt sich aus in der Differenz zwischen AV max und 0,1 über 
dem Schleier. (Linie d—a). Dieselbe beträgt für Emulsion A 
im Mittel 0,7, für Emulsion B 0,9 log. Einheiten. Emulsion B 
wird nach den üblichen Empfindlichkeitskriterien gegenüber 
Emulsion A also um etwa das Anderthalbfache empfindlicher 
eingestuft. 
Bild 6. a) Häufigkeitsdiagramm der Objekthelligkeiten (Klein 
stadt). aa = Häufigkeit, ab = log. Helligkeit [Fuß-Lamberts], 
b) Änderung des log. Helligkeitsumfanges mit der Aufnahme 
höhe. ba = log. Helligkeitsdifferenz, bb = Höhe [tausend 
Fuß] (nach Cakmax und Carrttthers) 
a ) 
Zur Ableitung der günstigsten Schwärzungsverteilung interes 
siert weiterhin der bei Luftbildaufnahmen zu erwartende 
Objekthelligkeitsumfang für verschiedene Flughöhen sowie die 
relative Verteilung der Objekthelligkeiten. Angaben hierüber 
finden wir in der oben bereits angeführten Arbeit von Carman 
und Carruthers [8]. Die dort beschriebenen Untersuchungen 
wurden aus 1200 m Höhe mit einem Telephotometer über 
verschiedenen LandschafLtypen ausgeführt. Als repräsen 
tativer Mittelwert wird ein Bereich von 0,84 log. Einheiten 
angegeben, wobei die aufgestellten Häufigkeitsdiagramme für 
die vorkommenden Helligkeiten angenähert normalen symme 
trischen Verteilungskurven entsprechen. In Bild 6a ist das 
Beispiel einer Kleinstadt dargestellt. Das Maximum der auf 
tretenden Helligkeiten und somit auch vorhandener Infor 
mationen kann demnach immer etwa in der Mitte des Bereiches 
erwartet werden. Man wird also bestrebt sein, die Belichtung 
so abzustimmen, daß dieser Bereich im Gebiet des optimalen 
Auflösungsvermögens der Emulsion abgebildet wird. Für die 
vorliegenden Untersuchungen wurde durch Abtrennung aller 
Helligkeiten, deren Häufigkeit unter 20% des Maximums 
liegen, eine Gliederung des Gesamtbereiches nach seinem 
Informationsgehalt vorgenommen. Der Bereich mit dem 
größten Informationsanteil umfaßt hiernach 0,40 log. Ein 
heiten. 
Für Aufnahmen aus großen Höhen muß man wegen des 
größeren Einflusses des Dunstes mit einer Verringerung des 
Helligkeitsumfanges rechnen. Nach Bild 6b ergibt sich ent 
sprechend den gegebenen Untersuchungsbedingungen eine 
Abnahme von 0,87 in 1200 m Höhe auf etwa 0,65 in 6000 m 
Höhe. 
Die Ermittlung der optimalen Schwärzungsverteilung in der 
Bildebene erfolgt am zweckmäßigsten graphisch unter Be 
achtung der bisher genannten Gesichtspunkte. Als Beispiel 
sind in Bild 7 a und 7 b die optimalen Verhältnisse für Emul 
sion A bzw. B für ein Gamma von 1,0 dargestellt. Dies ent 
spricht einer Entwicklung, wie sie im allgemeinen für Auf 
nahmen aus geringeren Höhen durchgeführt wird. Die hori 
zontalen Linien geben die Lage des maximalen Emulsions 
auf] ösungsvermögens (volle Linie), des nutzbaren Schwär 
zungsbereiches (langgerissene Linien) sowie (für einen Ver 
gleich der Emulsionen) den Schwärzungsumfang für ein Auf 
lösungsvermögen größer als 30 1/mm (kurzgerissene Linien) 
entsprechend Bild 4a bzw. 4b an. Die gekrümmten Kurven 
stellen die Schwärzungsverteilung im Negativ dar. Die voll 
ausgezogene Kurve (c) gibt die Lage für die (im Negativ in 
Schwärzungen umgesetzten) am häufigsten auftretenden 
Helligkeiten an; sie ist also, wie wir oben sahen, Mittel- und 
b)
	        
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