Full text: Commissions I and II (Part 3)

umfang von 1,05, der damit also um 0,20 Einheiten höher 
liegt, als der fĂĽr das Gamma von 1,0 ermittelte. Die steile 
Entwicklung erscheint demnach zunächst nicht gerechtfertigt, 
da man bereits mit einem Gamma von 1,3 den Schwär 
zungsumfang des Gammas von 1,0 erreichen kann und so 
mit offensichtlich auch die dort als ausreichend gefundenen 
Kontrastverhältnisse. Die tatsächlichen Verhältnisse liegen 
jedoch etwas anders. Es muĂź beachtet werden, daĂź die Ein 
wirkung des Dunstes auf den geringen Kontrast feiner De 
tails eine andere ist als auf hohen Kontrast, also beispiels 
weise den gesamten Objektumfang. In Bild 9, das ebenfalls 
der Arbeit von Caeman und Careuthees [8] entstammt, 
ist die Größe der Kontrastminderung mit der Höhe für eine 
log. Helligkeitsdifferenz von 0,08, bezogen auf eine Ausgangs 
höhe von 1200 m, für ihre Lage in, verschiedenen mittleren 
Helligkeitsbereichen dargestellt. Wir sehen eine deutliche Ab 
nahme der log. Helligkeitsdifferenz mit abnehmender mittlerer 
Helligkeit im Bereich von 3,5 bis 2,5 FuĂź-Lamberts (siehe 
Bild 6a), der nach Angabe der Verfasser repräsentativ ist für 
Aufnahmen unter normalen Bedingungen. FĂĽr den extremen 
Fall von 2,5 Fuß-Lamberts und 6000 m Höhe ergibt sich eine 
Kontrastminderung von 0,08 auf 0,055. Um also auch in 
diesen Bereichen einen Verlust an Kontrast und damit an 
Auflösungsvermögen in den auszuwertenden Details zu ver 
hindern, ist eine steilere Entwicklung, in diesem Fall etwa zu 
einem Gamma von 1,5, erforderlich. 
Bilder 8 a und 8 b zeigen die Verhältnisse für eine Entwicklung 
zu einem Gamma von 1,6. Durch den größeren nutzbaren 
Schwärzungsumfang ist es auch hier gelungen, trotz ungün 
stigerer Schwärzungsverteilung einen annehmbaren Kompro 
miĂź zu finden. Deutlich zeigt sich die Ăśberlegenheit der Emul 
sion B, bei der praktisch keine Ăśberschreitung des nutzbaren 
Schwärzungsumfangs eintritt, insbesondere dann, wenn man 
den Bereich für ein Auflösungsvermögen größer als 30 1/mm 
vergleicht. 
Infolge der zwangsläufigen Verschiebung der Schwärzungver- 
Bild 9. Ă„nderung der log. Helligkeitsdifferenzen mit der Auf 
nahmeflughöhe in verschiedenen mittleren Objekthelligkeits 
bereichen (nach Caeman und Carruthers) 
HD = log. Helligkeitsdifferenz, HB = log. Helligkeitsbereich, 
[F—L] [Fuß-Lamberts], H Höhe [tausend Fuß] 
Bild 10. Beispiel fĂĽr die Auswertung der Testaufnahmen 
S — Schwärzung S, B — Belichtung lg E • t(rel.), BS = Bild 
strecke r'[mm] 
teilungskurven in Bereiche höherer Schwärzung ist der effek 
tive Empfindlichkeitszuwachs mit steigender Gradation ge 
ringer, als er aus Bild 5 hervorgeht. 
AbschlieĂźend sollen noch einige Hinweise zur praktischen 
DurchfĂĽhrung der Testaufnahmen und zur Auswertung ge 
geben werden. Die gleichmäßige Ausleuchtung einer ausrei 
chend großen Testfläche mit der erforderlichen Beleuchtungs 
stärke (%; 30000 ••• 40000 lx) durch eine tageslichtähnliche 
Lichtquelle ist labormäßig nicht ohne weiteres zu realisieren. 
Die DurchfĂĽhrung der Testaufnahmen im Freien unter Ver 
wendung direkten Sonnenlichtes erfordert weniger Aufwand, 
ist aber von bestimmten gĂĽnstigen meteorologischen Bedin 
gungen abhängig, also nicht jederzeit möglich. Da sich das 
besprochene Kalibrierungsverfahren auf eine integrierende 
Belichtungsmessung bezieht, können als Testobjekte gleich 
förmige Flächen unterschiedlichen Reflexionsgrades dienen. 
Zur Erfassung eines möglichst großen Helligkeitsbereiches 
werden am zweckmäßigsten eine weiße und eine schwarze 
Fläche verwendet, zwischen die zusätzlich noch einige Grau 
stufen geschaltet werden können. 
Das Verfahren gestattet gleichzeitig bei Verwendung der 
gebräuchlichen Filter zu den Testaufnahmen eine reale Be 
stimmung der Filterverlängerungsfaktoren. 
Bei der Entwicklung der Testnegative muĂź eine genaue Kon 
trolle des erreichten Gammawertes möglich sein. Am zweck 
mäßigsten wird ein Graukeil mit entwickelt. Die Ermittlung 
der Negativschwärzung erfolgt photometrisch über eine Bild 
diagonale. Bild 10 zeigt als Beispiel die graphische Darstellung 
einer solchen Messung. Die erhaltene Kurve (A) stellt die 
Mittel- und Schwerpunktslinie fĂĽr den, am Testobjekt aller 
dings nicht vorhandenen, Objekthelligkeitsumfang dar. Aus 
Bild 7 a bzw. b wird die dem Gammawert 1,0 zugehörige Soll 
kurve (B) ĂĽbertragen. Auf diese ist die gemessene Kurve zu 
reduzieren. Dabei muĂź jedoch eine Reduktion vom effektiven 
Gamma auf das fĂĽr die Auswertung festgelegte Gamma (hier 
von 1,0) vorausgehen. Hierzu trägt man in das gleiche System 
neben der aus der Graukeilkopie ermittelten Gradationskurve 
die Sollkurve fĂĽr ein Gamma von 1,0 ein. Die Reduktion er 
folgt der Einfachheit halber nur am Kurvenscheitelpunkt. 
Um den gefundenen Reduktionsbetrag, in unserem Falle 
von AS = 0,17, ist der Scheitel und mit ihm die ganze Kurve 
gedanklich nach unten in die Lage (C) zu verschieben. 
Die Differenz der Kurve (C) zur Sollkurve (B) stellt den Be 
trag dar, um den die bei der Testaufnahme verwendete Be 
lichtungszeit nach entsprechender Umrechnung zu korri 
gieren ist. Die Umrechnung der Schwärzungsdifferenz, die für 
9 10
	        
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