Full text: Commissions I and II (Part 3)

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bauenden KOMESS wird vorerst mit getrenntem Impulsgeber 
gearbeitet, da Fehleruntersuchungen gezeigt haben, daß die 
erforderliche Genauigkeit garantiert werden kann. 
Eine Schwierigkeit ergibt sich aus der rein optischen Kopplung 
von Maßstab und Spiralmikrometer. Wie Bild 3 zeigt, setzt 
sich eine visuelle Ablesung aus der Kopplung dreier Ziffern 
gruppen zusammen: Die Millimeter werden vom Maßstab 
strich abgelesen, die erste Dezimale nach dem Komma liefert 
die Stellung des Teilstrichs in dem von 0 bis 9 bezifferten 
Rechen, und die restlichen drei Dezimalen werden durch die 
Einstellung des Millimeterstriches mit dem Spiralmikrometer 
von diesem entnommen. Dies ergibt zusammen eine Ablesung 
auf 0,0001 mm genau. Mit dem Impulszählverfahren allein, 
unter ausschließlicher Benutzung des Maßstabs, ist im Höchst 
fall eine Messung auf 0,003 mm genau möglich. Eine weitere 
Beschränkung wird durch die obere Grenze der Zählfrequenz 
auferlegt. Da der Plattenwagen des KOMESS nahezu frei 
verschiebbar ist, muß man aus Zweckmäßigkeitsgründen 
dafür sorgen, daß die Zählfrequenz unter 30 kHz bleibt. Beides 
sind Gründe dafür, daß das Spiralmikrometer auch weiterhin 
für die Feinablesung zu verwenden ist. Die optische Kopplung 
der beiden Meßelemente muß in der automatischen Regi 
strierung durch eine logische ersetzt werden. Wenn man die 
Stellung des Maßstabs auf 0,01 mm genau ermittelt, dann 
liefert das Spiralmikrometer die letzte Stelle der Maßstabab 
lesung ein zweites Mal, jetzt aber als erste Stelle und somit 
frei von Zählfehlern. Es braucht nun nicht befürchtet zu 
werden, daß die letzte Stelle der Maßstabablesung mit Fehlern 
behaftet ist, wenn man nur immer dafür sorgt, daß das Spiral 
mikrometer die erforderlichen Korrekturen oder Warnsignale 
veranlaßt. Ein geeignet dimensionierter Dekadenvergleich 
bringt die beiden Stellen in Übereinstimmung, und zwar bis 
zu einer Diskrepanz von + 4 Einheiten. Beim Nulldurchgang 
werden auch die vorhergehenden Stellen mit verändert. Bei 
Gleichheit wird der Meßwert zur Registrierung freigegeben. 
Ist die Diskrepanz größer, dann ist die Registrierung gesperrt, 
und der Messende wird den Wert visuell im Okular und an 
einer Großsichtanzeige kontrollieren. Eine Korrektur ist 
leicht möglich, sie wird durch Tasteneingabe des richtigen 
Wertes vorgenommen. 
Der Ablauf der automatischen Registrierung ist aus dem Block 
schema in Bild 4 zu erkennen. Bei Meßbeginn werden die bei 
beliebiger Stellung des Plattenwagens abgelesenen Koordi 
naten über eine Vorwähleinrichtung in die Zähler und Speicher 
eingegeben. Die bei der Messung vom Maßstab und Spiral 
mikrometer abgegebenen Impulse werden unter Beachtung 
der Bewegungsrichtung des Wagens zu diesen Werten hinzu 
gezählt oder von ihnen abgezogen. Gleichzeitig sieht man den 
eingestellten Wert auf einer Großsichtanzeige mit etwa 30 mm 
großen projizierten Ziffern, wobei die fünf ersten Ziffern vom 
Maßstab, die zwei letzten vom Spiralmikrometer stammen. 
Wird die Registriertaste bedient, so wird der Dekadenver 
gleich durchgeführt und entweder ein Impuls an die Druck 
auslösung oder an die Warnanlage „Störung“ gegeben. Im 
ersten Fall springt die fünfte Ziffer an der Großsichtanzeige auf 
den richtigen Wert, falls eine Diskrepanz bestand, bei welcher 
Gelegenheit auch der Zähler für die Maßstabimpulse ent 
sprechend der Spiralmikrometerablesung korrigiert wird. Die 
eventuellen Zählfehler des Maßstabs werden somit laufend 
korrigiert, die eventuellen Zählfehler des Spiralmikrometers 
betragen aber nur Zehntelmikrometer (0.0001 mm); sie können 
¡n vielen Fällen vernachlässigt werden. 
Bei Druckauslösung werden die Meßwerte zusammen mit einer 
8stelligen Punktnummer auf einer Schreibmaschine geschrie 
ben und entweder in Streifen oder Karten gelocht. Die Punkt 
nummer setzt sich aus einer 4stelligen festen, nur von Hand zu 
verändernden und einer 4stelligen beweglichen, wahlweise 
fortlaufenden oder von Hand einstellbaren Zahl zusammen. 
Um den Lochstreifen für Rechenautomaten optima) auszu 
statten, können an Punktnummer und die beiden Koordinaten 
noch je 4 Markierungen angebracht werden. Bei einem Irrtum 
wird am Schluß der Zeile bzw. der Lochung einer Messung ein 
,,f“ registriert. Der Messende kann die entsprechende Taste 
bis zu Beginn der nächsten Registrierung betätigen, selbst 
wenn inzwischen eine weitere Einstellung vorgenommen 
worden sein sollte. 
Oftmals werden bei Übersichtsmessungen nur grobe Koordi 
natenangaben benötigt. Dies ist durch Ausschalten des Spiral-
	        
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