20 um, so daß man unter der Voraussetzung, daß die
weitaus größere Anzahl der Punkte gut erkennbar ist,
mit einer mittleren Einstellgenauigkeit von
m E = ± 12 /im
rechnen kann.
2.1.2. Auflösungsvermögen der
Schicht
Nach Literaturangaben beträgt das Auflösungsver
mögen der Schicht für die Agfa-Topo-Platte etwa 120
bis 150 Linien/mm. Auf Grund der wenn auch geringen
so doch vorhandenen Schwankungen der Pardunen mit
großer Schwingungsdauer mußte wegen ihrer geringen
Allgemeinempfindlichkeit auf die Agfa-Topo-Platte
verzichtet werden. Benutzbar war bei der zu fordernden
Konturenschärfe am bewegten Objekt und der danach
notwendigen Belichtungszeit von etwa Vio s die Agfa-
Isopan-Emulsion mit 17 °DIN Allgemeinempfindlich
keit. Die Spiegelglasplatten wurden mit dieser Emulsion
beschichtet.
Das Auflösungsvermögen dieser Platten liegt bei etwa
70 Linien/mm oder 14 /{m.
Die Bildschärfe ist andererseits aber auch abhängig von
der Größe der Kornanballungen der belichteten Brom
silberkristalle. Dieser Faktor ist durch Belichtung und
Entwicklung zum Teil beeinflußbar.
Um eventuelle Störungen durch diese Erscheinung in
der vergrößernden Optik des Auswertegerätes nicht auf-
treten zu lassen, muß knapp belichtet und bis zu einem y
von etwa 0,7 in einem Feinkornentwickler entwickelt
werden.
2.1.3. Auflösungsvermögen des Ob
jektivs
Das Auflösungsvermögen des Objektivs — verwendet
wird beim Photheo 19/1318 vom VEB Carl Zeiss JENA
das Orthoprotar mit einem festen Öffnungsverhältnis
1 : 25 — liegt etwa in der gleichen Größenordnung wie
das der Topoplatte. Es ist also wesentlich größer als das
des verwendeten Plattenmaterials und braucht nicht
berücksichtigt zu werden.
Somit verbleibt eine Unsicherheit auf Grund des Auf
lösungsvermögens von Platte und Objektiv von
m A = ± 14 /.an.
2.1.4. Verzeichnung des Objektivs
Die Verzeichnungskurve des Orthoprotar läßt erkennen,
daß die radiale Verzeichnung nicht größer als 10 am ist,
während eine tangentiale Verzeichnung vernachlässigt
werden kann. Im Mittel beträgt die Unsicherheit etwa
±7 /xm.
Ähnlich wie die Objektivverzeichnung sind die Aus
wirkungen auf die Meßgenauigkeit, die durch die Un
ebenheiten in der Oberfläche der Photoplatte hervor
gerufen werden. Die unregelmäßigen Erhebungen oder
Vertiefungen in der Platte von zum Teil ringförmigem
oder wellenartigem Charakter betragen bis zu 15 /xm.
Die sich daraus ergebende maximale radiale Punktver
schiebung dr (Bild 2) errechnet sich bei 19 cm Brenn
weite zu
dr = d/ • tan(a + da)
dr = d/ ■ tan«.
In diese Formel die angenommene Unebenheit der Platte
unter der Annahme, daß optisch geschliffenes Glas als
Schichtträger benutzt wird, mit
d / = ± 15 /xm
eingesetzt, zeigt für die Ecken des Aufnahmeformates
eine radiale Punktverschiebung von
dr = ± 7 ¡xm .
Aus Objektivverzeichnung und Plattenunebenheiten
kann man demzufolge eine mittlere Radialverschiebun«
m v = ± 10 /¿in
ableiten.
Der mittlere Lagefehler eines ausgemessenen Punktes
beträgt demzufolge nach dem Fehlerfortpflanzungs
gesetz
vn L1 = ±]/m| + m\ + m\ = ± 2l /im.
Die Längenbestimmung einer Strecke würde damit zu
m L ]/2 = ± 30 /um
möglich sein.
Da der bauausführende Betrieb mit einer Genauigkeits
angabe von etwa 0,1 bis 0,2 m rechnet, ergibt sich hier
aus die Anwendbarkeit des Verfahrens bis zu einem
Bildmaß
m B 3500.
Das bedeutet, daß bei voller Objektiv Verschiebung und
unter Voraussetzung ebenen Geländes Objekte bis zu
einer Höhe von 290 m bei einer Aufnahmeentfernung
von 680 m für die photogrammetrische Auswertung in
diesem Genauigkeitsbereich in Frage kommen. Auch ist
bei diesem Bildmaßstab die linienförmige Darstellung
der Pardunen im Bild noch einwandfrei zu erkennen.
Bei Verwendung von Spiegelglasplatten mit hoher
Schliffgenauigkeit und unter Berücksichtigung der Ob-
jektivverzeichnung' würde sich eine weitere Genauig
keitssteigerung erreichen lassen. An Tagen mit geringer
oder stetiger Luftbewegung kommt ferner hinzu, daß
die Pardunen nur durch die Sonneneinstrahlung bewegt
werden, so daß ohne weiteres mit der Agfa-Topo-Emul-
sion gearbeitet werden kann.
Insgesamt läßt sich somit unter günstigen Verhältnissen
ein mittlerer Streckenfehler von
m x2 < 20 /im
erzielen.
2.1.5. Maßstabsfehler
Ein Maßstabsfehler braucht nicht besonders berück
sichtigt zu werden, da das Maßstabsverhältnis durch
genügend genaue Bestimmung von vergleichbaren
Strecken ermittelt werden kann. So sind die Abstände
der Pardunenverankerungen durch die umfangreichen
geodätischen Messungen bei der Bauabsteckung mit
einer Toleranz von wenigen Zentimetern bestimmt.
Diese Punkte sind im Meßbild erkennbar und ergeben
durch Vergleich den Bildmaßstab.
2.2. Konvergenzfall
Tritt der in Abschnitt 1.1. b) genannte Konvergenzfall
auf, ist es also durch die örtlichen Verhältnisse nicht
möglich, die Parallelität von Pardunen- und Bildebene
einzuhalten, so werden die Strecken im Meßbild ver
kürzt dargestellt.