Full text: Commissions II (Cont.) (Part 4)

20 um, so daß man unter der Voraussetzung, daß die 
weitaus größere Anzahl der Punkte gut erkennbar ist, 
mit einer mittleren Einstellgenauigkeit von 
m E = ± 12 /im 
rechnen kann. 
2.1.2. Auflösungsvermögen der 
Schicht 
Nach Literaturangaben beträgt das Auflösungsver 
mögen der Schicht für die Agfa-Topo-Platte etwa 120 
bis 150 Linien/mm. Auf Grund der wenn auch geringen 
so doch vorhandenen Schwankungen der Pardunen mit 
großer Schwingungsdauer mußte wegen ihrer geringen 
Allgemeinempfindlichkeit auf die Agfa-Topo-Platte 
verzichtet werden. Benutzbar war bei der zu fordernden 
Konturenschärfe am bewegten Objekt und der danach 
notwendigen Belichtungszeit von etwa Vio s die Agfa- 
Isopan-Emulsion mit 17 °DIN Allgemeinempfindlich 
keit. Die Spiegelglasplatten wurden mit dieser Emulsion 
beschichtet. 
Das Auflösungsvermögen dieser Platten liegt bei etwa 
70 Linien/mm oder 14 /{m. 
Die Bildschärfe ist andererseits aber auch abhängig von 
der Größe der Kornanballungen der belichteten Brom 
silberkristalle. Dieser Faktor ist durch Belichtung und 
Entwicklung zum Teil beeinflußbar. 
Um eventuelle Störungen durch diese Erscheinung in 
der vergrößernden Optik des Auswertegerätes nicht auf- 
treten zu lassen, muß knapp belichtet und bis zu einem y 
von etwa 0,7 in einem Feinkornentwickler entwickelt 
werden. 
2.1.3. Auflösungsvermögen des Ob 
jektivs 
Das Auflösungsvermögen des Objektivs — verwendet 
wird beim Photheo 19/1318 vom VEB Carl Zeiss JENA 
das Orthoprotar mit einem festen Öffnungsverhältnis 
1 : 25 — liegt etwa in der gleichen Größenordnung wie 
das der Topoplatte. Es ist also wesentlich größer als das 
des verwendeten Plattenmaterials und braucht nicht 
berücksichtigt zu werden. 
Somit verbleibt eine Unsicherheit auf Grund des Auf 
lösungsvermögens von Platte und Objektiv von 
m A = ± 14 /.an. 
2.1.4. Verzeichnung des Objektivs 
Die Verzeichnungskurve des Orthoprotar läßt erkennen, 
daß die radiale Verzeichnung nicht größer als 10 am ist, 
während eine tangentiale Verzeichnung vernachlässigt 
werden kann. Im Mittel beträgt die Unsicherheit etwa 
±7 /xm. 
Ähnlich wie die Objektivverzeichnung sind die Aus 
wirkungen auf die Meßgenauigkeit, die durch die Un 
ebenheiten in der Oberfläche der Photoplatte hervor 
gerufen werden. Die unregelmäßigen Erhebungen oder 
Vertiefungen in der Platte von zum Teil ringförmigem 
oder wellenartigem Charakter betragen bis zu 15 /xm. 
Die sich daraus ergebende maximale radiale Punktver 
schiebung dr (Bild 2) errechnet sich bei 19 cm Brenn 
weite zu 
dr = d/ • tan(a + da) 
dr = d/ ■ tan«. 
In diese Formel die angenommene Unebenheit der Platte 
unter der Annahme, daß optisch geschliffenes Glas als 
Schichtträger benutzt wird, mit 
d / = ± 15 /xm 
eingesetzt, zeigt für die Ecken des Aufnahmeformates 
eine radiale Punktverschiebung von 
dr = ± 7 ¡xm . 
Aus Objektivverzeichnung und Plattenunebenheiten 
kann man demzufolge eine mittlere Radialverschiebun« 
m v = ± 10 /¿in 
ableiten. 
Der mittlere Lagefehler eines ausgemessenen Punktes 
beträgt demzufolge nach dem Fehlerfortpflanzungs 
gesetz 
vn L1 = ±]/m| + m\ + m\ = ± 2l /im. 
Die Längenbestimmung einer Strecke würde damit zu 
m L ]/2 = ± 30 /um 
möglich sein. 
Da der bauausführende Betrieb mit einer Genauigkeits 
angabe von etwa 0,1 bis 0,2 m rechnet, ergibt sich hier 
aus die Anwendbarkeit des Verfahrens bis zu einem 
Bildmaß 
m B 3500. 
Das bedeutet, daß bei voller Objektiv Verschiebung und 
unter Voraussetzung ebenen Geländes Objekte bis zu 
einer Höhe von 290 m bei einer Aufnahmeentfernung 
von 680 m für die photogrammetrische Auswertung in 
diesem Genauigkeitsbereich in Frage kommen. Auch ist 
bei diesem Bildmaßstab die linienförmige Darstellung 
der Pardunen im Bild noch einwandfrei zu erkennen. 
Bei Verwendung von Spiegelglasplatten mit hoher 
Schliffgenauigkeit und unter Berücksichtigung der Ob- 
jektivverzeichnung' würde sich eine weitere Genauig 
keitssteigerung erreichen lassen. An Tagen mit geringer 
oder stetiger Luftbewegung kommt ferner hinzu, daß 
die Pardunen nur durch die Sonneneinstrahlung bewegt 
werden, so daß ohne weiteres mit der Agfa-Topo-Emul- 
sion gearbeitet werden kann. 
Insgesamt läßt sich somit unter günstigen Verhältnissen 
ein mittlerer Streckenfehler von 
m x2 < 20 /im 
erzielen. 
2.1.5. Maßstabsfehler 
Ein Maßstabsfehler braucht nicht besonders berück 
sichtigt zu werden, da das Maßstabsverhältnis durch 
genügend genaue Bestimmung von vergleichbaren 
Strecken ermittelt werden kann. So sind die Abstände 
der Pardunenverankerungen durch die umfangreichen 
geodätischen Messungen bei der Bauabsteckung mit 
einer Toleranz von wenigen Zentimetern bestimmt. 
Diese Punkte sind im Meßbild erkennbar und ergeben 
durch Vergleich den Bildmaßstab. 
2.2. Konvergenzfall 
Tritt der in Abschnitt 1.1. b) genannte Konvergenzfall 
auf, ist es also durch die örtlichen Verhältnisse nicht 
möglich, die Parallelität von Pardunen- und Bildebene 
einzuhalten, so werden die Strecken im Meßbild ver 
kürzt dargestellt.
	        
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