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Bild 8. Schema des mechanischen Entzerrungsrechners und
der mechanischen Projektionseinrichtung am SD. BR =
Beobachtungsrichtung
Bild 9. Schematischer Aufbau des SPR-2
Bild 10. Schematischer Aufbau des SD
Nach ausreichender Darstellung des Funktionsprinzips dieser
nach ganz neuartigem Prinzip aufgebauten Geräte wird das
spezielle Arbeitsverfahren für die Ausführung der relativen
Orientierung verständlich.
Als Orientierungselemente stehen in gleicher Weise natürlich
die Basiskomponenten b x , b y , b z wie bei den konventionellen
Auswertegeräten zur Verfügung. Anders aber ist dies bei
jenen Orientierungselementen, die von den Komponenten der
Nadirdistanz cp und ca abhängen. Während an den konven
tionellen Auswertegeräten cp und oj direkt eingeführt werden —
d. h., es sind insgesamt vier Einstellvorrichtungen vorhanden—
sind am SPR-2 als Funktion von cp und ca einzuführen: die
Bilddezentrierungen, die Dezentrierungen der Korrektions
mechanismen und die Dezentrierungen der Abnehmer auf den
Korrektionsplatten (vgl. hierzu Bild 9). Insgesamt sind zur
Berücksichtigung von cp und ca 12 Einstellungen notwendig.
Unter Annahme der dargestellten Näherungslösung gibt es
am Stereographen SD dementsprechend 8 Einstellelemente,
die von cp und co abhängen.
Dies erklärt, daß bei der Arbeit mit beiden Geräten iterative
Methoden zur Ausführung einer einwandfreien Orientierung
auszuführen sind. Beim SPR-2 beginnt man mit der Einfüh
rung von dcp und dca (vgl. Bild 5). An Hand von Tabellen
mit den Argumenten dcp und dca findet man die mittelbaren
Einstellgrößen für die Dezentrierungen des Meßbildes und der
Korrektionsmechanismen. Dieser Zyklus muß sooft wieder
holt werden, bis die aus der Tabelle entnommenen Verbesse
rungen unterhalb der Einstellgenauigkeit für das Gerät liegen.
Primäre Orientierungselemente des Stereographen SD sind die
Neigungen der Korrektionsplatten; mittelbar zu bestimmen
sind die Dezentrierungen der Meßbilder bzw. der Betrachtungs-
optik.
Die Bilder 9 und 10 zeigen, daß gegenüber den konventionellen
Auswertegeräten mit Wiederherstellung des Aufnahme
strahlenbündels zu den obligatorischen Raumlenkern noch
eine Reihe weiterer — nicht immer einfacher — Mechanismen
hinzutreten. Diese Analogrechensysteme sind während des
Auswertevorganges ständig in Bewegung; ihre Führungs- und
Schleppfehler, Lenkerdurchbiegungen u. a. müssen zwangs
läufig am Gesamtgerätefehler beteiligt sein. Man wird also
notwendigerweise mit größeren auf die Bildebene und die
Flughöhe über Grund reduzierten Fehlern rechnen müssen als
bei den konventionellen Auswertegeräten. Die Entwicklung
muß dahingehen, die umfangreichen mechanischen Fehler
quellen zu vermeiden; das könnte z. B. dadurch geschehen,
daß die Raumlenker und Hebelsysteme nur zur Realisierung
der geometrischen Verhältnisse benutzt werden und nicht,
gleichzeitig auch zur mechanischen Kraftübertragung für
Bildverschiebung u. ä. Nachteilig sind zweifellos auch die
mittelbaren Orientierungselemente; jedoch belastet ihre Exi
stenz lediglich den Orientierungsvorgang, nicht aber die Ge
nauigkeit des Auswerteergebnisses.
3. Der Stereometrograph
Als in Jena Mitte der fünfziger Jahre die Konzeption des
Stereometrograph entstand, wurde natürlich die Notwendig
keit in Betracht gezogen, daß das Gerät in einer weiteren Bau
stufe geeignet sein müßte für die Auswertung von Meßbildern
mit Bildkonstanten zwischen 36 Millimetern und 300 Milli-