Full text: Commissions II (Cont.) (Part 4)

Bild 11. Stereometrograph 
metern (bezogen auf ein Bildformat von 18 cmX 18 cm; für 
das Meßbildformat 23 cmX23 cm entspricht dies Bildkon 
stanten zwischen 46 mm und 390 mm). In der Baustufe I, 
in der der Stereometrograph bisher gezeigt und ausgeliefert 
worden ist, benutzt er für die Auswertung von Normal- und 
Weitwinkelmeßbildern ein konventionelles Projektionssystem 
mit Wiederherstellung der Aufnehmestrahlenbündel. Die Aus 
dehnung der Auswertung über diesen Bereich hinaus erfolgt 
jetzt mit einer Zusatzeinrichtung, die nachfolgend beschrieben 
werden soll. 
Zur Darstellung der Wirkungsweise benutzen wir hier einige 
sehr zweckmäßige Ableitungen, die Gerlach im Jahre 1962 
in der ,,Vermessungstechnik“ zur Theorie der umgeformten 
Strahlenbündel gegeben hat, ohne allerdings seine dortigen 
Schlußfolgerungen zu akzeptieren. Diese Theorie hat ihren 
Ursprung in der Sowjetunion; sie entstand dort vor der Kon 
struktion der speziellen, oben beschriebenen Affinauswerte- 
geräte in dem Bestreben, vorhandene konventionelle Auswerte 
geräte — im wesentlichen ging es um den Stereoplanigraph 
und den Multiplex — für die Auswertung von Überweitwinkel- 
meßbildern zu verwenden. 
Das Bild 12 veranschaulicht den Grundgedanken dieser 
Theorie. Alle in z-Richtung liegenden Modellstrecken sind 
gestaucht oder gezerrt. Wenn 33 mit dem zugehörigen Pro 
jektionszentrum 0 das Originalmeßbild ist, dann erhält man 
eine für das überhöhte Modell (M) gültige Bildebene (33) mit 
dem Projektionszentrum (0). Ähnlich wie bei unseren früheren 
Betrachtungen zu den Affingeräten wird bei dem soeben dar 
gestellten Übergang die für die Auswertung zu benutzende 
Bildkonstante größer und — was ja wegen der Begrenzung im 
Auswertegerät erwünscht ist — das Auswertestrahlenbündel 
schlanker als das Aufnahmestrahlenbündel. Die Bildneigung 
v geht über in v', wird im gewählten Beispiel also größer. Da 
es freisteht, (M) als Affin- oder Originalmodell zu betrachten, 
ist leicht einzusehen, daß ein Originalmeßbild mit großer 
Bildkonstante umgekehrt auch bei Einstellung einer kürzeren 
Konstante im Auswertegerät bearbeitet werden kann. Hierbei 
wird die Neigung des Meßbildes im Auswertegerät geringer, 
der Auswertebildwinkel größer. 
Wir haben jetzt die Aufgabe, das Originalmeßbild in die Bild 
ebene (33) so einzupassen daß die vom affinen Modell aus 
gehenden Projektionsstrahlen die Bildpunkte möglichst treffen. 
Im Bild 13 sind die geometrischen Verhältnisse in einem 
Hauptabschnitt durch die Fallinie des Meßbildes dargestellt. 
Wir wollen hier annehmen, das Originalmeßbild liege in 33, 
es hat die Bildkonstante c^. Der affinen Umbildung in (33) ist 
dann die Konstante c a des Auswertegerätes zugeordnet. Wenn 
lediglich alle Größen in z-Richtung gelängt sind, so können 
wir sofort ablesen: 
tan (v) = k tan v (17) 
Es ist sinnvoll, k als Affinfaktor zu definieren. Für die Maß 
stabszahlen der Höhe mh und Lage gilt dann auch 
mji 
mi
	        
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