Full text: Commissions II (Cont.) (Part 4)

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Schürer, Temperatur- und Aufstellungseinflüsse 
turdifferenz noch 1°C, ein für die Messungen unbedenklicher Betrag. Die Auswirkung auf die Gitter 
länge beträgt dann noch 1,6 /im. Diesen Zeitraum von 20 Minuten nahm auch die Messung eines 
Durchgangs in Anspruch. Es konnte deshalb nur bei den ersten 3 gemessenen Punkten Abweichungen 
bis zu 5 /um gegenüber den Mittelwerten der 5“-Stufe festgestellt werden, dann war der Temperatur 
angleich schon so weit fortgeschritten, daß die Abweichungen innerhalb 1,5 /um, der Meßgenauigkeit 
für eine Beobachtung lagen. 
Zeit —*- 
Bild 5 Temperaturangleichung 
a) der 8 mm-Gitterplatte, 
b) des 2 mm-Meßbildes bei einer ursprüng 
lichen Temperaturdifferenz von 20° C. 
Zur Kontrolle wurde auch noch die Temperaturangleichung beschichteter Platten von 2,3 und 4 mm 
Dicke untersucht. In Bild 5 b wurde das Verhalten der 2 mm-Platte dargestellt. Die beiden anderen 
unterschieden sich davon nur um Nuancen. Innerhalb von 10 Minuten war hier der Temperaturunter 
schied auf 1°C gefallen, was etwas überrascht, da die Wärmeleitfähigkeit der Photoemulsion um rd. 
70% geringer ist als die des Glases. 
Bei vorgekühlten Prüfgittern zeigten sich dieselben Anpassungszeiten, lediglich mit dem Unter 
schied, daß die Meßgitter 0,3 ... 0,4° wärmer blieben als die Prüfgitter. Das ist der gleiche Temperatur 
unterschied wie bei den langzeitigen Messungen. Bei beschichteten Platten verzögerte sich die Tem 
peraturangleichung um etwa 5 Minuten gegenüber den ersten Beobachtungen. 
4.22 Einseitige Erwärmung 
Bei allen kurzfristigen Temperaturänderungen ist die Mittelbildung der einzelnen Sätze nicht mehr 
statthaft, weil die Umwelteinflüsse verändert sind. Schon die Mittelbildung innerhalb eines Satzes 
setzt die Annahme voraus, daß sich die Umwelteinflüsse linear mit der Zeit verändert haben. Bei einer 
Meßzeit von einer Stunde pro Satz kann das gerade noch angenommen werden (vgl. Bild 6). Die 
Genauigkeit eines Gitterpunktes aus einem Satzmittel beträgt nach Abschn. 2 ±1.0 /um. 
Wärmequellen waren ein elektrischer Heizofen und ein Warmluftgebläse von zusammen 2 kW 
Energieaufnahme, 40 cm vor der rechten Komparatorseite aufgestellt. Zum Vergleich sei hier die 
Bestrahlungsstärke der Sonne genannt, sie beträgt am Erdboden im Mittel 1,0 kW/m 2 . Der Verlust 
faktor der elektrischen Wärmequellen liegt bei 30%. Die wirksame, dem Komparator zugeführte 
Energie dürfte noch etwas geringer sein und dürfte im ganzen von der gleichen Größenordnung sein 
wie die bei der Sonnenbestrahlung. Der Temperaturanstieg von Meß- und Prüfgitter begann fast 
gleichzeitig mit dem Einschalten der Wärmequellen. Das Meßgitter der rechten Seite zeigte einen 
Temperaturanstieg in 5 Stunden von 24° C, das Prüfgitter war im Durchschnitt 0,5° kühler. Die den 
Wärmequellen abgewandte Seite erwärmte sich insgesamt um 19° C, wobei das Prüfgitter im Mittel 
1° kühler blieb. Die Gehäusewand des Komparators hatte sich an der unmittelbar den Wärmequellen 
zugewandten Seite auf 49° erwärmt. Die Temperaturunterschiede zwischen Meß- und Prüfgitter 
müßten Lagefehler von 0,8 bzw. 1,6 /um verursachen. Da die Meßgenauigkeit für das Satzmittel 
bei 1,0 ,nm liegt, lassen sich diese Veränderungen nicht mehr mit Sicherheit nachweisen. Die auf 
BuL 3/1964
	        
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